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Erry verrät: „Ich habe noch ein unveröffentlichtes Demo-Tape von Celine Dion“

Erry und Bömmel von den Bläck Fööss, Moderator Christian Krath und Komponist Reiner Hömig hatten viel Spaß beim Loss mer schwade-Talk. Foto: Bopp
Erry Stoklosa und Bömmel Lückerath von den Bläck Fööss, Moderator Christian Krath und Komponist Reiner Hömig hatten viel Spaß beim Loss mer schwade-Talk. Foto: Bopp

Köln | Ehre, wem Ehre gebührt! Beim letzten „Loss mer schwade“-Talk des Jahres 2022 waren im Lokal „Zum Jan“ im Herzen Kölns drei ganz besondere kölsche Größen zu Gast. Erry Stoklosa und Bömmel Lückerath, die Urgesteine der Bläck Fööss, sowie Komponist und Produzent Reiner Hönig sorgten bei Moderator Christian Krath für einen besonders launigen Abend auf der Thieboldsgasse.

Dabei plauderten das Fööss-Duo über die 52 Jahre mit der Band. „Wir wollten alle Popstars werden, das war der große Traum“, erinnert sich Erry an die Anfangszeit der Musikkarriere. „Nachdem wir alle schon in diversen Bands gespielt haben, haben wir uns 1970 zusammengetan und begonnen Musik zu machen. Es hat recht lange gehalten“, sagte der Sänger schmunzelnd.

Er erzählt: „Im Karneval haben wir Songs der Beatles, Kinks oder Hollies gespielt. Irgendwann wurden wir gefragt, ob wir nicht Karnevalslieder zum Besten geben können. Wir haben uns dann entschlossen, auf Kölsch zu singen. Graham Bonney, mit dem wir zusammen im Studio gearbeitet hatten, schlug uns vor, einen kölschen Titel aufzunehmen. So ging alles los.“ So entwickelten sich die Fööss dank einfallsreicher Texten zu Stars der Kölner Karnevalsszene. Es entstanden in der langen Karriere 52 Alben.

Erry Stoklosa erzählte die Geschichte über das Treffen der Bläck Fööss mit Celine Dion. Foto: Bopp

Und sie arbeiteten mit Stars zusammen, die damals noch keiner kannte und nun in der Musikszene Superstars sind. Erry verrät: „Celine Dion war in den 80er-Jahren bei uns im Studio und hat ein Lied von uns eingesungen. Damals kannte sie noch keine Sau, jetzt gehört sie zu den besten Sängerinnen unserer Zeit.“

Die Fööss-Legende plauderte weiter: „Celine Dion hat damals unseren Song „Nena“ auf Französisch eingesungen. Das Lied ist so nie erschienen, aber das Demotape habe ich immer noch. Vielleicht ist das jetzt Millionen wert und ich sollte es veröffentlichen. Aber dann hätte ich sicher alle Anwälte Kanadas auf der Matte stehen, die mich verklagen.“

Eine schöne Anekdote aus alten Tagen, die Zukunft sieht anders aus. Denn nach 52 Jahren werden Erry und Bömmel am 31. Dezember bei der großen Fööss-Silvesterparty in der Lanxess-Arena ihre grandiose Karriere beenden. „Wir haben die jungen Wilden sieben Jahre lang auf diesen Moment vorbereitet. So viel Zeit hat bei in einer Ausbildung eigentlich nicht. Aber die Jungs haben unsere DNA aufgenommen und angenommen. Sie müssen jetzt ihren eigenen Kopf durchsetzen“, findet Bömmel.

Bläck Fööss: Bömmel spricht über seinen Schlaganfall

Ein Grund für den Gang in die wohlverdiente Rente ist für den Gitarristen auch der Schlaganfall, den Bömmel 2019 auf der Bühne erlitten hatte. „Ich habe damals gemerkt wie mir die Beine weggegangen sind. Danach war ich ohnmächtig und bin erst in der Uniklinik wieder aufgewacht. Zum Glück waren damals der Notarzt und meine Frau da. Der Schlaganfall hat bei Kopf und Körper Spuren hinterlassen“, gibt Lückerath zu. „Ich vergesse auch ein paar Dinge und quäle mich so durch.“

Auch Reiner Hömig hatte zuletzt gesundheitlich schwer zu kämpfen. Trotz Impfung erkrankte der Komponist, der schon mit Jürgen Drews, Wolfgang Petry oder Mireille Matthieu zusammenarbeitete, schwer an Corona und lag drei Monate lang im Koma. In der Zeit erlitt auch er mehrere Schlaganfälle.

„Ohne die Impfung würde ich jetzt nicht mehr hier sitzen“, weiß der Kölner Texter. der mit den Bläck Fööss seit Jahre eine große Freundschaft verbindet. „Jeder war mit jedem bereits in Urlaub.“

Bömmel und Erry von den Bläck Fööss spielten drei ihrer vielen großen Hits in der Gaststätte „Zum Jan“. Foto: Bopp

So launig der Talk auch war, es gab auch einen traurigen Hintergrund zu diesem Abend. Eigentlich sollte auch Hans Süper Christian Krath Rede und Antwort stehen, doch die Karnevals-Legende verstarb vor wenigen Tagen. Krath: „Das ist ein trauriger Moment für ganz Kölle gewesen. Hans hat sich wirklich auf unseren Abend gefreut, obwohl solche Talks eigentlich nicht sein Ding waren. Ich bin sicher, dass er uns von oben zugehört hat.“

Zum Abschluss eines tollen Abends spielten Erry und Bömmel noch drei Songs für die Zuhörer in der gut gefüllten Gaststätte. Darunter auch „En unserem Veedel“. Erry: „Das ist für dich, Hans. Das war immer dein Lieblingslied von uns. Wir werden dich alle vermissen.“

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