„Der irre Freiluftzoo geht nicht“: Clubchefin warnt vor 11.11.
Köln | Was erwartet die Stadt am 11.11.? Was kann man tun, um Auswüchse im „Kwartier Lateng“ zu vereiteln?
Claudia Wecker schwant Übles. Die langjährige Inhaberin vom „Ding“ nahe der Zülp ist für ihre klare Haltung bekannt – und legt den Finger in die Wunden.
„Da der öffentliche Raum vollkommen eskaliert ist: Gewalt, Drogen, Müll usw., müssen mutige Lösungen in Erwägung gezogen werden“, erklärt sie LMS, „Dazu gehört z.B. ein Alkoholkonsumverbot im öffentlichen Raum. Rechtlich eng gefasst. Dazu muss das Land NRW der Stadt mehr Freiheiten bei Verfügungen geben. Hat bei der 30er Zonen Einrichtung auch geklappt. Da hat sich nur jemand richtig für eingesetzt. Den öffentlichen Raum strammer zu regulieren, will von den Verantwortlichen sich aber keiner die Finger verbrennen.“
Claudia Wecker kritisiert Stadt Köln wegen Plänen zum Sessionauftakt
Beim runden Tisch, „auf den die wenigsten Bock hatten“ sei verkündet worden: Wiese findet statt, wird verkleinert, kein DJ. Es gibt einen Ausschank, nur Alkoholfrei. Wecker dazu: „Was sich erst mal wie ne gute Idee anhört, hängt vollkommen im luftleeren Raum.
Wenn der mitgebrachte Alk aufgebraucht ist, gehen die Leute sicher nicht brav heim, sondern fallen über das nächste Kiosk, oder Viertel her. Zülpicher eher weniger, weil wieder komplett abgeriegelt. Mein Plan auf Dauer und da werden sicherlich auf Dauer einige Gastros hoffentlich mitziehen: Ich werde jedes Mal jetzt früher öffnen. Wenn der 11.11. das nächste Mal ein Freitag ist, werde ich am Abend davor nicht mehr schließen. Warum? Notwehr.„
Der ganze Ring kifft
Denn, so die Chefin des beliebten Studentenclubs: „Die Stadt riegelt immer krasser und immer früher am morgen ab und erzeugt so einen Mangel und die Leute kommen früher und früher, um ja noch ins Viertel zu kommen. Mitarbeiter müssen sich durch diese Situation kämpfen usw. Dieser irre Freiluftzoo geht gar nicht.
Angeblich soll es jetzt eine Ausschreibung für Veranstaltungen für die Session 2026 geben. Haha, was für eine Nebelkerze! Die Stadt ist der erste und Karnevalsverein der Stadt und hat weder vor, was zu verändern- nirgends! Es werden in jeder Hinsicht und zu jedem Thema kindische Problemlösungen umgesetzt.“
Zum Beispiel in der City: „Der Neumarkt hat ein Drogenproblem? Ach, da stellen wir ein paar Bänke auf und lassen bisschen Kaffee verkaufen. Jugendschutz wollen sie am 11.11. jetzt verstärkt mit Kontrollen beachten. Mit welchem Personal denn? Nebelkerzen bei absolut jedem Thema. Deshalb: Kein Alk Verkauf auf der Wiese ist nicht soooo ne schlechte Idee.
Da die Maßnahme aber im luftleeren Raum hängt, wird das schief gehen. Da anderswo draußen nix geboten wird, werden die Leute dann einfach dahin gehen, wo es Nachschub gibt. Und draußen weiter feiern. Vielleicht auch wieder im restlichen, nicht geschützten Grüngürtel. Klar ist: Es wird sich in den nächsten Jahren an der Situation nichts ändern. So, mein Wort zum Sonntag.“
Und sie hat einen bedenklichen Trend festgestellt: „Seit der Legalisierung hat das Drogenproblem auch noch mal Fahrt aufgenommen. Der ganze Ring kifft. Ab 12 Jahren aufwärts und zieht sich dabei ne Runde Lachgas rein.“