Kölner Karneval: Neuer Zochchef unter Applaus bestätigt
Köln | Tataaaa!
Marc Michelske, Prinz im Kölner Dreigestirn 2019, ist nun auch offiziell der neue Zugleiter des Kölner Rosenmontagszuges.
Die ordentlichen Mitgliedsgesellschaften stimmten seiner Ernennung auf der Jahreshauptversammlung des Festkomitees Kölner Karneval am Montagabend mit großem Applaus zu. Der 40-jährige Rechtsanwalt war bisher im Festkomitee zuständig für die Bereiche Museum und Schatzmeisterei.
Die Position des Schatzmeisters übergibt er nun an Udo Marx, der am Montag neu in den Geschäftsführenden Vorstand gewählt wurde. Udo Marx hatte bisher das Ressort Mitgliederbetreuung verantwortet und wird dieses zusätzlich zu seinen neuen Aufgaben weiter betreuen. Um den Bereich Museum und Archiv kümmert sich ab sofort Dr. Philipp Hoffmann, der hauptamtliche Geschäftsführer der gGmbH.
Negatives Jahresergebnis u.a. durch extreme Kostensteigerungen
Ein weiterer Themenbereich der Sitzung betraf Änderungen in der Satzung des Festkomitees Kölner Karneval. Unter anderem wurde die Implementierung eines Schutzkonzeptes für Kinder und Jugendliche beschlossen, auf das sich jeder Mitgliedsverein verpflichten wird. Das Festkomitee hatte bereits im vergangenen Jahr den Pänzrechte-Pass für die Kinder- und Jugendtanzgruppen als ersten Schritt eines Schutzkonzeptes eingeführt.
Die Kosten zum Beispiel für Sicherheitsdienste, Sanitätsdienste, Absperrgitter und Tribünenbauer sind in den letzten Jahren förmlich explodiert.
Der Pass, der gemeinsam mit Kindern aus den Tanzgruppen und Zartbitter e.V. erarbeitet wurde, zeigt zielgruppengerecht Dos und Don’ts im Umgang untereinander aber auch zwischen Kindern und Trainern auf und bietet eine Kontaktstelle bei Hilfebedarf an. Die Änderungen wurden von einer elfköpfigen Satzungskommission, bestehend aus Mitgliedern des Festkomitee-Vorstands und einzelner Vereine, innerhalb des vergangenen Jahres erarbeitet und von der Mehrheit der Mitgliedsgesellschaften angenommen.
Die dem Festkomitee angeschlossene gemeinnützige Gesellschaft des Kölner Karnevals, die unter anderem als Veranstalter des Rosenmontagszuges agiert, stellte zudem ihren Jahresabschluss vor. Das Ergebnis ist – auch aufgrund von Einmaleffekten – mit -572.058,00 Euro erneut negativ. Eine der Ursachen für den hohen Verlust liegt in der enormen Kostensteigerung rund um den Rosenmontagszug.
„Die Kosten zum Beispiel für Sicherheitsdienste, Sanitätsdienste, Absperrgitter und Tribünenbauer sind in den letzten Jahren förmlich explodiert. Gleichzeitig sind wir als Veranstalter natürlich gezwungen, das Sicherheitskonzept für eine Veranstaltung von dieser Größe auch bei erhöhten ordnungspolitischen Standards zwingend einzuhalten“, erklärt Festkomitee-Präsident Christoph Kuckelkorn. „Damit diese Ausgaben nicht dauerhaft zu Lasten unserer Mitglieder und unserer Rücklagen gehen, haben wir bereits eine Reihe von Sparmaßnahmen umgesetzt. Außerdem mussten wir auch Preiserhöhungen vornehmen – etwa bei den Ticketpreisen für unsere Saalveranstaltungen oder bei den Tribünen am Rosenmontag.“
Das Festkomitee begrüßt zudem vier neue Gesellschaften als hospitierende Mitglieder: KG Fidele Fortuna vun 1949 e.V., KölleAlarm e.V., K.G. Blau-Weiß Alt Lunke 1936 e.V. und die Kölsche Kamellcher e.V. Die Bürgergesellschaft Köln von 1863 ist nun in den Kreis der ordentlichen Gesellschaften aufgenommen worden.