Kölner Haie verlieren gegen Meister München bei Sieloff-Debüt

Köln | Im neuen Jahr läuft es einfach nicht für die Kölner Haie: Nach der Niederlage gegen die Iserlohn Roosters setzte es auch gegen München eine Heimniederlage. Der Meister entführte den Dreier dank eines 6:3-Erfolges und crashte damit die Haie-Party. 18.600 Fans in der ausverkauften Lanxess-Arena hatten sich den Freitagabend ganz anders vorgestellt.

Am Dienstagabend bei der Penaltyniederlage gegen Iserlohn durfte Patrick Sieloff noch nicht ran, gegen den Meister aus München feierte der Verteidiger sein Debüt für die Haie. Der US-Amerikaner, der bereits in der Spielzeit 2021/22 für den KEV auf das Eis ging, erhielt mit Kapitän Moritz Müller einen verlässlichen Partner an seiner Seite und konnte mit seinem ersten Spiel nach seiner Rückkehr durchaus zufrieden sein.

Patrick Sieloff debütiert für die Kölner Haie

„Patrick bringt eine positive Atmosphäre ein und ist ein sehr stabiler und zuverlässiger Verteidiger. Bei ihm stimmt die Balance, er wird uns in der Saison weiterhelfen“, lobt Sportleiter Matthias Baldys den erfahrenen Abwehrspieler. „Der Vorteil ist natürlich, dass er unser Umfeld kennt und wir ihn. Der Kontakt ist nie abgerissen. Er wird seinen Job machen.“

Eine weitere gute Nachricht für die Haie gab es vor der Begegnung. Nach wochenlanger Verletzungspause feierte Jason Bast sein Comeback im Kölner Trikot. Für das neue Duo erhielten Nick Aichinger und Carter Proft von Trainer Uwe Krupp eine Pause.

Die Umstellungen taten der Offensive des KEC keinen Abbruch. Die Gastgeber zeigten sich engagiert, zielstrebig und kreativ. Jedoch fehlte der Mannschaft einmal mehr die nötige Effizienz. Lediglich Louis-Marc Aubry (5.) brachte den Puck im Münchener Kasten im Powerplay unter, viele weitere Gelegenheiten blieben ungenutzt. Tim Wohlgemuth hatte das 2:0 auf dem Schläger, der Angreifer scheiterte aber mit einem Alleingang.

Kölner Haie kassierten wieder zu leichte Gegentore

Der Titelverteidiger dagegen hatte nur wenige Chancen, nutzte diese aber eiskalt. Jonathan Blum erzielte den Ausgleich, als er Tobias Ancicka mit einem Schuss gegen die Laufrichtung überraschte (9.). Und gingen sogar zu Beginn des zweiten Abschnitts in Führung, als Markus Eisenschmid einen Abpraller zum 2:1 verwertete, nachdem Konny Abeltshauser zuvor am Pfosten scheiterte. Zuvor hatten die Haie wieder mehr von der Partie.

Nach dem Rückstand jedoch verloren die Haie immer mehr den Faden und München übernahm immer mehr die Kontrolle über die Partie. Der Unterschied zu Abschnitt eins: Während der KEC es verschlief die Chancen zu verwerten, schlugen die Gäste noch zweimal zu. Andreas Eder erhöhte zum 3:1 (34.), als er einen Schuss abfälschte und Ancicka die Scheibe durch die Beine rutschte.

Kölner Haie kassieren ein Gegentor in eigener Überzahl

Danach traf der Meister sogar in Unterzahl. Ein Versuch von Gregor MacLeod wurde geblockt, Eisenschmid machte sich allein auf die Reise und verwandelte souverän zum 4:1 (36.). „München hat so gut wie jede Chance genutzt. Es war nicht unser Drittel“, gab Verteidiger Jan-Luca Sennhenn in der Drittelpause zu.

Zumal auf der anderen Seite Mathias Niederberger immer wieder den Spielverderber der Haie gab. Der Nationaltorwart vereitelte gute Möglichkeiten der Hausherren, Andreas Thuresson und Frederik Storm hatten noch die Gelegenheiten vor der zweiten Sirene für neue Hoffnung zu sorgen.

Kölner Haie trafen noch einmal im letzten Drittel

Was die Stürmer nicht schafften, machte dann ein Abwehrspieler, der nicht unbedingt für Torgefahr bekannt ist. Stanislav Dietz besorgte mit seinem dritten Saisontreffer das 2:4 (44.) und zeigte damit, dass die Haie das erfolgreichste Team in den letzten 20 Minuten ist. Es war bereits Tor Nummer 53 im dritten Drittel.

Doch die Freude über den Anschluss währte nur vier Minuten, dann schlugen die Bayern wieder zu. Trevor Parkes stellte den alten Abstand wieder her und zog den Haie endgültig den Stecker. Die Kölner gaben jedoch nicht auf, stemmten sich gegen die Niederlage und wurden noch einmal durch den zweiten Treffer von Dietz (58.) belohnt.

51 Sekunden vor dem Ende machte dann Austin Ortega das halbe Dutzend für den Meister voll. So nahmen die Münchner nach dem 5:1 am 27. Oktober zum zweiten mal in dieser Saison die Punkte aus der Domstadt mit nach Hause.

„Das war nicht das Spiel, das wir uns vorgestellt haben. Es war nicht der Start, den ich mir zu meinem Comeback gewünscht habe“, meinte Bast, der hofft, nun auswärts wieder erfolgreich zu sein. „Manchmal ist es einfacher als zu Hause.“ Das Krupp-Team muss Sonntag in Ingolstadt und danach in Bremerhaven ran.