Köln

Hat Köln ein „Bettelhund-Problem“? – das sagt die Stadt

Das Foto veröffentlichten die Tierfreunde in den sozialen Netzwerken.

Köln | Tierfreunde der Stadt sind auf dem Baum…

„Köln und viele andere Städte werden gerade „belagert“ – belagert von der sogenannten Bettelmafia! Wir können nur an UNS Kölner und alle anderen Menschen mit Verstand appellieren – diesen Menschen keine Plattform zu bieten“, beginnt ein Aufruf der ehrenamtlichen Helfer der Initiative „Entlaufene/Vermisste Hunde Köln und Umgebung“ in den sozialen Netzwerken.

Der emotionale Appell rührt daher, dass festgestellt worden sei, dass immer mehr bemitleidenswerte Tiere ausgenutzt würden.

Perfider Verdacht: Es handle sich nur um eine niederträchtige Masche, die Gutmütigkeit und das Mitleid der Geber/innen auszunutzen. Die Näpfe seien oft bewusst aufgefüllt, damit kein Futter, sondern Geld gespendet werde.

Bettelhund-Verbot wird seit Jahren in diversen Städten diskutiert

„Die armen Hunde sitzen über Stunden fast bewegungsunfähig da (meist dick und eng in Decken eingewickelt und ruhig gestellt) in der Kälte, im Regen“, so der Eindruck, „Der Mensch dahinter, wird brav regelmäßig abgelöst – ist ja anstrengend Tiere für diese Machenschaften zu missbrauchen! Diese „Menschen“ sind KEINE Obdachlosen mit Hund, die unsere Hilfe brauchen und ein bisschen schnorren. Diese Menschen sind gefährlich! In erster Linie für die Hunde die bei ihnen sitzen!“

Dazu wird ein Foto veröffentlicht, dass einen Bettelhund mit verfremdeten angeblichen „Frauchen“ zeigt.

„Hört endlich auf denen Geld zu zu stecken! Das Geld kommt NICHT bei den Hunden an. Was meint ihr denn – was mit den Hunden passiert, wenn die Weihnachtszeit rum ist?!“, so die Warnung, „Im besten Fall, werden Sie zurückgelassen, lebend. Ohne Rücksicht auf Verluste. Haben hier eventuell die Chance gefunden zu werden.“

Die Stadt Köln wird direkt aufgefordert, das Betteln mit Hunden komplett zu verbieten.

Das reine Betteln, bei welchem sich ein Tier bzw. Hund neben / bei seinem Besitzer befindet, stellt keinen verbotenen Tatbestand dar

Sprecherin der Stadt Köln

„Wo sollen unsere Tierheime die Kapazitäten für all die armen Seelen hernehmen?“, fragen die Helfer, „BITTE gibt diesen Menschen kein Chance soviel Tierleid zu verbreiten. Sie spielen NUR mit Eurer *sentimentalen Nächstenliebestimmung* um das Geld ins Ausland zu schaffen und noch mehr Leid zu verursachen.“

Schon seit Jahren wird das Phänomen der Bettelhunde in deutschen Städten und z. B auch in Österreich vielerorts diskutiert.

Symbolbild: Bopp

Denn per se gesetzlich untersagt ist das Betteln mit Tieren nicht. Allein darum, da keinem Bedürftigen verboten werden kann, seinen Lebensunterhalt zu erbetteln, nur weil er keine Möglichkeit hat, den Hund am Tag woanders unterzubringen.

Daher fordern immer mehr Tierschützer die Behörden zumindest zu häufigeren Kontrollen auf, um die Herkunft der Tiere zu klären und festzustellen, ob es sich um die tatsächlichen Halter handelt.

Die initiative „Pro Bella“ dokumentiert seit Sommer und derzeit fast täglich diverse Fälle deutschlandweit.

In Hamburg allein wurden 2022 insgesamt 119 Hunde ihren Besitzern oder Haltern „tierschutzrechtlich entzogen“.

Sprecherin der Stadt Köln nimmt Stellung

Auf Nachfrage bei der Stadt Köln heißt es von einer Sprecherin zum dem Thema: „Wie in jedem Jahr gibt es in der Advents- und Weihnachtszeit eine größere Zahl von Bettelnden in der Stadt. Trotzdem konnte eine vermehrte Zahl von Hunden, die von Bettelnden mitgeführt werden, vom Ordnungsdienst der Stadt Köln bisher nicht festgestellt werden.“

Weiter wird erklärt: „Die Kölner Stadtordnung untersagt gemäß Paragraph 11 Absatz 1a das Betteln durch das Einsetzen von Tieren nur, wenn die Tiere krank und nicht ordnungsgemäß geimpft sind. Das reine Betteln, bei welchem sich ein Tier bzw. Hund neben / bei seinem Besitzer befindet, stellt keinen verbotenen Tatbestand dar.

Der Ordnungsdienst kann daher nur die dort aufgeführten tierseuchenrechtlichen Aspekte kontrollieren und bei festgestellten Verstößen gegebenenfalls die Sicherstellung eines Tieres veranlassen.“

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