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GdL-Streik: Hauptbahnhof wirkt wie ausgestorben

Der Kölner Hauptbahnhof wirkte aufgrund des Streikes am Mittwoch wie ausgestorben. Foto: Bopp

Köln | Es ist kurz vor 10 Uhr am Mittwochmorgen: Am Kölner Hauptbahnhof sieht es aus wie ausgestorben. Normalerweise tummeln sich um diese Zeit hunderte von Menschen in der Halle oder auf den Bahnsteigen. Doch an diesem Tag ist alles anders.

Der Grund: Der Streik der Gewerkschaft deutscher Lokführer. Von Mittwochnacht bis Freitagabend um 18 Uhr sollen keine Züge fahren. Lokführer, Zugpersonal und Fahrdienstleiter wurden aufgerufen, nicht zur Arbeit zu erscheinen, um mehr Druck auf die Verantwortlichen der Deutschen Bahn AG im Kampf um bessere Löhne, weniger Arbeitszeiten und bessere Voraussetzungen ausüben zu können.

Kölner Hauptbahn war am Mittwoch kaum besucht

In Köln hatten sich die meisten Reisenden bereits mit dem angedrohten Streik beschäftigt und sich eine Alternative Route angesehen. „Ich habe das Glück, dass ich einen früheren Zug nehmen konnte, um nach Frankfurt zu kommen“, sagte Michael Freinberger. So bin ich zwar zu früh bei meinem Termin, aber besser zu früh als gar nicht.“

Um zehn Uhr waren am Mittwochvormittag die Bahnsteige des Hauptbahnhofes komplett leer. Foto: Bopp

Nicht so viel Glück hatte Margot Weber, die keinen Platz in den wenigen Fernzügen bekommen hatte. „Ich wollte zu meinen Enkeln fahren. Jetzt muss ich bis Samstag warten, dann komme ich per Zug nach Saarbrücken. Aber ich bin zum Glück flexibel“, sagt die 67-Jährige.

Rund 20 Prozent der Fahrten des üblichen Angebots konnte die Deutsche Bahn durführen. Sie versuchte die Züge zu verlängern, um zumindest so viele Gäste wie möglich mitzunehmen. Jedoch kam es im Regionalverkehr zu weitreichenden Einschränkungen, die meisten Fahren im S-Bahnbereich fielen aus. So wird es auch bis Freitag sein.

Wegen Streik: Reisende griffen auf das Auto zurück

Die Pendler, die aufgrund des Streiks auf das Auto zurückgriffen, hatten trotzdem einen anstrengenden Tag zu befürchten. Denn neben den vielen Staus rund um Köln kamen auch Protesten der Bauern hinzu. Der Bauernverband hatte Sternfahrten, Kundgebungen und Blockaden an Autobahnauffahrten angekündigt.

Der Warnstreik der GdL ist bereits der dritte und bisher längste im aktuellen Tarifstreit . Die Gewerkschaft fordert neben 555 Euro mehr Geld auch, die Arbeitszeit für Schichtarbeitenden bei vollem Lohn zu reduzieren sowie einen Inflationsausgleich von 3000 Euro. Die Bahn hält besonders die Reduzierung der Arbeitsstunden für nicht erfüllbar.

Die Fronten beider Seiten sind somit weiter verhärtet. Claus Weselsky verteidigte den Bahnstreik und drohte mit weiteren Arbeitsniederlegungen. „Wenn nichts kommt bis Freitag, machen wir eine Pause und gehen in den nächsten Arbeitskampf“, sagte der Vorsitzende der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer, im Morgenmagazin.

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