Haie-Talk! Krupp: „Wir wollen den Titel der Stadt Köln schenken“

Köln | Das war ein perfekter Start aus der Sommerpause. Der erste „Loss mer schwade-Talk“ am Dienstagabend im Haus Kreisch war ein voller Erfolg. Und unsere Gäste, Trainer Uwe Krupp, Stürmer Justin Schütz sowie Sportleiter Matthias Baldys von den Kölner Haie, hatten viel Spaß und erzählten viele Anekdoten, die die Zuschauer zum Lachen brachten.

„Ich komme immer gerne zu diesem Format“, sagte Krupp. „Man kommt schön ins Plaudern und man erfährt Dinge, die man bisher noch nicht gehört hat.“ Der Trainer erzählte viel über die sechs Wochen intensive Vorbereitung mit seiner neuen Mannschaft. „Insgesamt ist es gut gelaufen. Die Trainingseinheiten waren ein hartes Stück Arbeit, viele der Neuzugänge mussten sich erstmals daran gewöhnen. Das kannten sie von anderen Klubs so nicht,“

Es galt, sich bestens auf die Saison, die am Freitag mit dem Heimspiel gegen Nürnberg (19.30 Uhr) startet, vorzubereiten. „Wir hatten natürlich Höhen und Tiefen. Wichtig ist die Kadersituation. Wir haben keine schwerwiegenden Verletzungen zu beklagen, so haben wir zum Start ein Luxusproblem“, weiß Krupp, der zur Premiere einige Spieler auf die Tribüne setzen muss. Der Coach sagt aber, dass „die Tiefe des Kaders uns auf Strecke zugutekommen wird.“

Nick Aichinger erhält einen Vertrag bei den Kölner Haien

Unmittelbar vor dem Start vermelden die Haie einen weiteren Zugang. Verteidiger Nick Aichinger, bis zuletzt noch mit einem Try-Out Vertrag ausgestattet, erhält einen Vertrag für die Saison 2023/2024. „Ich freue mich riesig, für die Haie aufzulaufen. Ich habe meine gesamte Jugend in Köln gespielt und habe immer davon geträumt, einmal in der Lanxess-Arena im Haie-Trikot zu spielen. Ich werde alles geben, um dabei zu helfen, unsere Ziele zu erreichen“, so Aichinger.

Der gebürtige Kölner und ehemalige Kapitän der Junghaie absolvierte die gesamte Vorbereitung mit dem Team und stand bei fünf Testspielen auf dem Eis. In der vergangenen Saison absolvierte der Abwehrspielen 33 Spiele für die Fischtown Pinguins Bremerhaven in der DEL.

Der große Traum ist beim KEC weiterhin vorhanden. Die Haie wollen nach dem letzten Titel 2002 endlich wieder eine Meisterschaft nach Köln holen. Krupp gibt dabei einen Einblick in sein Seelenleben: „Ich weiß ehrlich gesagt nicht, ob der Titel für mich persönlich so wichtig ist. Mein täglicher Antrieb ist, den Titel der Stadt Köln zu schenken. Der Verein hat eine lange Tradition, hat besondere Fans und eine professionelle Organisation. Es fehlt nur das letzte Puzzlestück“, so der zweimalige Stanley Cup-Sieger. „Das ist ein unglaubliches Ziel, dafür stehe ich jeden Tag auf.“

Einer, der weiß, wie man die Deutsche Meisterschaft gewinnt, ist Justin Schütz. Der Stürmer holte im April mit München den Pott und setzte mit dem Gewinn der Silbermedaille mit der Nationalmannschaft bei der Weltmeisterschaft noch einen drauf. „Zum Glück hatte Justin schon vorher bei uns unterschrieben. Sonst wäre er vielleicht für uns wesentlich teurer geworden. Oder wir hätten ihn erst gar nicht verpflichten können“, erinnert sich Matthias Baldys. Den Haien ist somit ein echter Coup gelungen.

Justin Schütz war schnell von den Kölner Haien überzeugt

Schütz selbst musste nicht lange überlegen, als das Angebot aus Köln kam. „Die Spiele gegen die Haie waren immer besonders. Die Stimmung in dieser großen Halle war immer eine Motivation und es waren immer enge Partien“, so der Angreifer, der während der Spielzeit sich entschloss, eine neue Herausforderung anzunehmen. „Ich war mit meiner Rolle in München nicht zufrieden. Die Gespräche mit den Verantwortlichen der Haie waren sehr interessant und ich möchte das Vertrauen mit konstanten Leistungen zurückzahlen.“

Während der Weltmeisterschaft in Finnland sprach der Nationalspieler häufig mit Moritz Müller und holte sich beim Haie-Kapitän weitere Informationen über seinen neuen Klub ein. „Wir haben viel Zeit miteinander verbracht und er hat von Köln geschwärmt. Ich habe mich auch mit einigen Spieler in München über die Haie gesprochen, die bereits für den KEC gespielt haben. Sie haben nur positiv gesprochen. Und da mein Bruder seit vielen Jahren in Köln wohnt, war die Entscheidung nicht schwer.“

Trainer Uwe Krupp traut Justin Schütz Karriere in der NHL zu

Der 23-Jährige, der bereits mit elf Jahren bei den Eltern in Kassel auszog und in ein Eishockeyinternat unterkam, möchte Teil des Erfolges bei den Haien sein, um sich selbst den Traum von der NHL erfüllen. 20018 wurde Schütz in der sechsten Runde des Drafts von den Florida Panthers ausgewählt, jedoch gelang der Sprung in die beste Eishockeyliga der Welt noch nicht. Krupp: „Schützi soll den Traum noch nicht aufgeben. Von den Anlagen her kann er in der NHL spielen.“

Mit guten Leistungen in Köln und einem langen Playoff-Run kann er sich wieder in die Notizbücher des NHL-Scouts schreiben. Und dazu beitragen, dass der KEC den treuen Fans und der Stadt Köln den ersehnten Titel schenkt.