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Haie-Trainer Krupp sauer nach Pleite: „Können keine Passagiere gebrauchen“

Trotz einer guten Leistungen verlor Uwe Krupp mit den Kölner Haien gegen die Eisbären Berlin. Foto: Bopp

Köln | 67 Sekunden vor dem Ende holte Uwe Krupp seine Mannschaft noch einmal zu sich, um die letzten Anweisungen zu geben. Die 17.254 Zuschauer in der Lanxess-Arena litten in jeder Sekunde mit, schrien ihre Haie lautstark nach vorne. Doch nach dem Ende war die Enttäuschung groß. Denn die Eisbären Berlin entführten beim 3:2 drei wichtige Punkte.

Die Haie dagegen erlitten durch die zwölfte Niederlage auf eignem Eis einen weiteren Rückschlag im Kampf um die Top-Sechs. Der KEC bleiben nun nur noch vier Spiele, um drei Punkte auf Schwenningen aufzuholen.

„Die Moral und der Kampfgeist sind super bei den Jungs. Und fehlte heute ein paar Pferde im Lineup, trotzdem haben die Spieler alles gegeben. Wir sind schon seit einigen Wochen im Playoff-Modus und niemand ist zufrieden mit dem Ergebnis. Aber wir geben nicht auf. Es sind genug Punkte vorhanden, um darauf aufzubauen“, erklärte Krupp nach intensiven 60 Minuten.

Kölner Haie mussten Mannschaft umstellen

Vor dem Duell mit dem Tabellenführer gab es unfreiwillige Umstellungen in der Mannschaft. Torwart Mirko Pantkowski und Angreifer Mark Olver fehlten angeschlagen, zudem meldete sich Alexandre Grenier krank ab. So fehlten dem KEC in den ersten beiden Sturmformationen zwei wichtige Akteure, da neben Grenier auch Andreas Thuresson nicht spielen konnte.  

Trotzdem war der Optimismus bei den Haie groß: „Unser Ziel ist es weiterhin, uns direkt für das Viertelfinale zu qualifizieren. Berlin ist ein sehr starker Gegner, der Tabellenplatz spricht für sich“, sagte Maxi Kammerer vor der Partie. „Jeder Punkt ist wichtig, wir haben danach noch ein paar direkte Duelle gegen Konkurrenten, in denen wir ebenfalls punkten wollen.“

Kölner Haie kassieren Gegentreffer in eigener Überzahl

Doch zunächst mussten die Haie einem Rückstand hinterherlaufen. Dabei war bitter: Der Spitzenreiter markierte das 1:0 durch Tobias Eder in Unterzahl. Der Stürmer nutzte einen bösen Fehlpass von Nick Bailen an der blauen Linie zum Alleingang und ließ Tobias Ancicka im Kasten keine Abwehrmöglichkeit.

Man merkte den Hausherren an, wie wichtig die Partie im Kampf um die direkte Playoff-Qualifikation war. Denn der Jubel nach dem Ausgleich durch den achten Saisontreffer durch Tim Wohlgemuth war riesig. Sogar Krupp, der normalerweise stoisch auf der Bank Tore registriert, ballte die Faust und umarmte den Torschützen nach dem 1:1 (13.).

Lange durften sich die Haie nicht über den Ausgleich freuen, da sie in der Defensive nicht konzentriert genug agierten. Verteidiger Jonas Müller konnte ungehindert durch die Zone kurven und die Eisbären per Rückhand wieder in Front bringen. Nach einer halben Stunde erhöhte Thomas Schemitsch sogar auf 3:1. Der Verteidiger kam von der blauen Linie frei zum Schuss. Ancicka sah den Puck zu spät! Es zeigte sich: Berlin war ihren Aktionen einfach effizienter als die Domstädter.

Kölner Haie machen die Schlussphase richtig spannend

Im letzten Drittel wurde es trotzdem noch dramatisch, da Köln alles in die Waagschale warf. Justin Schütz im Powerplay war zum 2:3 (48.) erfolgreich, der 25. Saisontreffer des Nationalspielers sorgte für eine spannende Schlussphase, in der beide Teams große Möglichkeiten zu Toren hatten. Doch den Haien fehlte der entscheidende Punch. Wohlgemuth hatte 115 Sekunden vor der Sirene die Mega-Möglichkeit zum 3:3, doch der Ex-Mannheimer scheiterte an Jake Hildebrand.

Krupps harte Analyse zu den zu vielen Patzern: „Der Hauptaspekt ist: Wir müssen herausfinden, ob immer die gleichen Spielern die Fehler machen. Dann müssen wir Konsequenzen ziehen. Denn derzeit zählt jedes Spiel und jeder Punkt, da können wir keine Passagiere gebrauchen.“

Eine klare Ansage in Richtung Bailen, der bereits mit einem Bock gegen Iserlohn einen Gegentreffer vorlegte und nach seiner Verletzung überhaupt nicht in Tritt kommt. Womöglich erhält der Abwehrspieler am Sonntag beim Derby in Düsseldorf (16.30 Uhr) einen Denkzettel auf der Tribüne.

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