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Saarbrücken zeigt Viktoria Köln die Grenzen auf

Olaf Janßen, Trainer von Viktoria Köln, verlor am Mittwochabend das Heimspiel gegen den 1. FC Saarbrücken. Foto: Bopp

Köln | Olaf Janßen stand enttäuscht an der Seitenlinie des Sportparks Höhenberg. Die Hoffnungen auf einen Befreiungsschlag im Nachholspiel gegen den 1. FC Saarbrücken waren bei Trainer und Mannschaft groß. Doch nach 90 zumeist einseitigen Minuten nahmen die Saarländer durch einen 5:2-Erfolg verdient den Dreier mit nach Hause und zeigten den Hausherren die Grenzen auf.

„Wir haben dem Gegner die Tore geschenkt. So kann man natürlich kein Spiel gewinnen“; erklärte Janßen. „Wir werden uns nicht auseinander dividieren lassen und den jungen Spielern die Niederlage anlasten. Positiv sind die beiden Tore und sind in den Phasen nicht auseinandergebrochen.“

Nur vier Tage nach der 0:1-Auswärtspleite beim MSV Duisburg ist klar: Dem Kölner Trainer fehlen einfach die Alternativen, um in der Dritten Liga konkurrenzfähig zu sein. Acht Spieler standen erneut nicht zur Verfügung, so war die Viktoria chancenlos.

Vor dem Anpfiff zeigte sich Janßen noch optimistisch und vertraute seinem zweiten Anzug. „Uns erwartet natürlich ein echter Brocken, den wir aus dem Weg räumen müssen. Aber wir haben viele junge Spieler auf dem Platz, die die Herausforderung annehmen wollen. Wichtig ist, dass wir Saarbrücken mit dem Ball quälen und nicht nur hinterherrennen.“

Viktoria Köln gerät früh in Rückstand

Doch nach drei Minuten waren die Hoffnungen der Gastgeber über den Haufen geworfen. Denn die Standartkönige schlugen wieder zu, Saarbrücken erzielte bereits den 18. Treffer nach einem ruhenden Ball. Nach einer Hereingabe von Kasim Rabihic nutzte Amine Naifi eine unglückliche Abwehraktion von Andre Becker zum 1:0.

Der frühe Nackenschlag war ein echter Schock für die Viktoria, die kaum Akzente in der Offensive setzen konnte. Es fehlten die Ideen von einem David Philipp, Bryan Henning oder Donny Bogicevic im Mittelfeld. Bezeichnend für die Hausherren: Der einzige mögliche gefährliche Versuch von Simon Handle aus der Distanz wurde von Schiedsrichter Niklas Winter geblockt.

Ben Voll hält Viktoria Köln lange Zeit im Spiel

Auf der anderen Seite rettete Ben Voll seine Höhenberger mit einem tollen Reflex nach einem Kopfball von Manuel Zeitz vor einem höheren Rückstand (15.). Und auch kurz vor der Pause war der Torwart im Blickpunkt, als Kai Brünker aus sechs Metern frei zum Schuss kam. Doch Voll verhinderte das zweite Gegentor mit einer überragenden Fußabwehr.

Im dritten Versuch war selbst Voll machtlos. David Kubatta hatte in der Defensive einen folgenschweren Stellungsfehler begangen, Brünker lief alleine auf das Kölner Tor zu und verwandelte eiskalt per Tunnel durch die Beine von Voll zum 2:0 (47.).

Die Begegnung schien entschieden, doch die Viktoria stemmte sich ein wenig gegen die Niederlage. Becker nährte die Hoffnungen auf einen Punkt per Abstauber (55.), nachdem Jeremias Lorch zunächst an FCS-Keeper Tim Schreiber gescheitert war.

Viktoria Kölns Abwehr macht zu viele Fehler

Doch lange durfte sich die Janßen-Elf nicht über den Anschlusstreffer freuen, da die Viktoria in der Defensive zu viele Fehler machten. Kubatta foulte unnötig im eigenen Strafraum und verursachte so einen Elfmeter. Zwar hielt Voll den Versuch von Rahibic, doch den Abpraller brachte Naifi im Tor zum 3:1 der Gäste unter (67.).

Danach war der Widerstand der Gastgeber gebrochen, Saarbrücken erhöhte durch Luca Kerber sogar noch auf 4:1 (85.). Zumindest Luca de Meester durfte ein persönliches Erfolgserlebnis feiern. Das 20 Jahre alte Kölner Talent markierte sein erstes Drittligator, Tim Civeja machte mit dem Schlusspfiff das 5:2.

Viktoria Köln erwartet den SV Sandhausen am Samstag

So kassierte die Viktoria die vierte Niederlage in Folge muss im weiteren Verlauf der Dritten Liga nach unten schielen. Aktuell stehen die Kölner acht Punkte über dem Strich. Am Samstag wartet mit dem SV Sandhausen (14 Uhr) der nächste harte Brocken auf die Viktoria. Janßen: „Ich war ganz gut in Mathe in der Schule und kann auch rechnen. Wir brauchen 45 Punkte für den Klassenerhalt. Aktuell haben wir nur 32. Wir müssen also noch Punkte holen, das ist die Realität. Damit wollen wir gegen Sandhausen anfangen.“

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