Sport

Kölner Haie: Schütz und Ancicka lassen Krupp tief durchamten

Trainer Uwe Krupp darf durchatmen. Seine Mannschaft gewann gegen die Löwen Frankfurt nach Penaltyschießen. Foto: Bopp

Köln | Nachdem Tobias Ancicka in der Verlängerung seinen zweiten Penalty gehalten hatte, drehte sich der Kölner Torwart im Kreis, ballte danach die Faust und ließ sich danach von seinen Kollegen feiern. Zuvor hate Justin Schütz mit seinem verwandelten Versuch den Weg zum Sieg geebnet. Die Haie hatten mit viel Willen und Moral die Partie gegen die Löwen Frankfurt mit 3:2 gewonnen und damit für einen Befreiungsschlag gesorgt.

Die beiden konstantesten Haie sorgten auch für ein tiefes Durchatmen bei Uwe Krupp. Der Trainer war nach zuletzt schwachen Ergebnissen und durchwachsenen Leistungen in die Kritik geraten. Mit dem Erfolg gegen die Hessen hat sich der gebürtige Kölner ein wenig Luft verschafft.

Kölner Haie: Moritz Müller lobt die Intensität

„Wir haben heute gespielt, wie man es muss, um ein Spiel zu gewinnen. Wir hatten die Intensität, die wir brauchen. Denn seit Oktober sind wir unseren eigenen Erwartungen eigentlich hinterher gelaufen“, sagte Kapitän Moritz Müller ehrlich. „Es zählt die Tat, es darf keine Ausreden mehr geben.“

So war vor der Partie gegen das Kellerkind im Henkelmännchen kräftig Druck auf dem Kessel. Die Fans auf dem Stehplatzbereich hatten ein Plakat aufgehangen, auf dem sie das Aus von Trainer Uwe Krupp forderten. „Als Spieler Legende, als Trainer am Ende“ war darauf zu lesen.

Zudem hatte auch die Führung um Geschäftsführer Philipp Walter nach der enttäuschenden Vorstellung am Dienstag gegen Iserlohn (4:5) eine andere Art und Weise von der Mannschaft gefordert.

„Als Spieler Legende, als Trainer am Ende“. Die Haie-Fans forderten vor dem Spiel einen Trainerwechsel bei den Kölner Haien. Foto: Neusser

Diesmal stimmten Leistung und Ergebnis, nachdem zuletzt Anspruch und Wirklichkeit weit auseinanderklafften. Nach nur zwei Dreiern aus den letzten sieben DEL-Begegnungen waren die Haie auf Rang sieben abgerutscht, durch den Heimsieg am Freitagabend verkürzte der KEC auf Abstand den sechste Platz, der die direkte Playoff-Qualifikation noch beinhaltet, auf zwei Zähler. “

Zudem war die Abwehr in vielen Begegnungen nicht auf der Höhe, es fehlte die Stabilität. Dementsprechend kritisierte Müller vor dem ersten Bully: „Dass die Defensive immer an erster Stelle steht, haben wir vernachlässigt und sind zu Recht bestraft worden. Es ist ein Thema, das wir durch die Saison tragen.“

Zumindest in der ersten Viertelstunde sahen die 18.600 Besuchern in der ausverkauften Lanxess-Arena eine ordentliche Vorstellung ihrer Mannschaft. Jedoch verpassten es die Haie – wie so oft in dieser Saison – die Möglichkeiten zu nutzen. Eine Führung hätte möglicherweise das Nervenkostüm ein wenig befreit.

Kölner Haie hatten viele Chancen zur Führung

Chancen waren genug vorhanden: Nach noch nicht einmal einer Minuten hatten Alexandre Grenier (Latte) und Louis-Marc Aubry (Pfosten) nur die Eisenstangen des Frankfurter Tores getroffen. Danach verpasste Jan-Luca Sennhenn bei einem 3-auf1-Konter das 1:0, wie auch Tim Wohlgemuth, der in seinem 300. DEL-Spiel um Zentimeter zu spät kam.

Doch danach fiel das Team wieder in alte Muster. Das erste Powerplay nutzten die Löwen durch Chad Nehring nach nur sechs Sekunden zur Führung (17.), nur 42 Sekunden später überraschte Julian Napravnik Haie-Keeper Ancicka mit einem Schuss in die kurze Ecke zum 2:0. Es war ein Doppelschlag mitten ins Gesicht der Haie.

So wurde der Rucksack für die Gastgeber immer schwere. Der KEC war zwar bemüht und der Wille war da, jedoch fehlte es an der nötigen Leichtigkeit und den Ideen vor dem gegnerischen Tor. Dazu kam auch Pech, als ein Hammer von Verteidiger Nick Bailen nur an den Pfosten knallte (32.).

Kurioser Treffer bringt Kölner Haie zurück ins Spiel

Ein kurioser Treffer hauchte den Haien wieder neues Leben ein. Aubry hatte aus ganz spitzem Winkel draufgehalten, der Puck flog an den Pfosten und vom Rücken von Torwart Julius Hudacek trudelte die Scheibe über die Linie (34.). Nach dem 14. Saisontor des Kölner Stürmer merkte man wie ein Rück durch die Mannschaft ging.

Und die Kölner hatten mit Justin Schütz wieder ihre Lebensversicherung mit Durchschlagskraft. Der Nationalspieler überraschte Hudacek mit seinem 23. Saisontreffer zum Ausgleich (48.). Gregor MacLeod hatte mit seinem 37. Assist die Vorlage zum 2:2 gegeben.

So ging es in die Verlängerung, die mit vielen Möglichkeiten auf beiden Seiten dramatisch war, aber ohne Tore blieb. Jason Bast legte im Penaltyschießen vor, der ehemalige Kölner Dominik Bokk glich für Frankfurt aus, ehe Schütz dann der viel umjubelte Siegtreffer gelang.

Kölner Haie siegen dank Justin Schütz

„Es war ein schweres Spiel. Wir haben zwei schnelle Gegentore kassiert. Aber wir wussten in der Kabine, dass wir noch gewinnen können, wenn wir so weitermachen. Wir wollten für Dienstag Widergutmachung betreiben. Das haben wir geschafft“, freute sich der Matchwinner.

Am Sonntag gastieren die Haie bei den Straubing Tigers, ehe die Eisbären Berlin am Freitag in die Domstadt kommen und es zum Derby nach Düsseldorf geht. Da müssen nun weitere Taten folgen. Nicht nur für die direkten Playoffs, sondern auch für den Verbleib von Uwe Krupp als Trainer.

Teile gerne diesen Beitrag

WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner