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Kölner Haie: Trainer Krupp steht vor dem Aus

Die Zukunft von Uwe Krupp als Trainer ist bei den Kölner Haien ungewiss. Foto: Haie

Köln | Philipp Walter lauschte in der Loge genau den Worten, die Trainer Uwe Krupp nach dem frühen Playoff-Aus auf der Pressekonferenz wählte.

Auf der Tribüne forderten währenddessen einige Besucher erneut das Aus des Coaches. Nach der Pressekonferenz sahen sich beide an der Tür zum VIP-Raum, ein Händeschütteln oder ein kurzes Gespräch gab es zwischen Walter und Krupp nicht.

Der Frust nach dem 2:4 gegen die Ingolstadt Panther und dem resultierenden Aus in der Runde saß bei den Verantwortlichen und den treuen Anhängern tief.

Es könnte sein, dass die Niederlage das letzte Spiel von Krupp hinter der Bande der Kölner Haie war.

Kölner Haie: Philipp Walter zeigt Verständnis

„Ich habe Verständnis für den Unmut und die Enttäuschung der Fans. Diese Saison ist eine Enttäuschung, da braucht man nicht drumherum zu reden. Das ist völlig klar“, sagte Walter. „Die Emotionen werden wir erst einmal sacken zu lassen. Das wird dauern. Danach werden wir sehr sachlich und sehr klar über alles sprechen.“

Natürlich auch über den Coach, der es nicht schaffte aus einem Team mit viel Talent eine homogene Einheit zu spielen, die für jeden kämpft. „Ich bin kein Freund davon, sich den Trainer, die Spieler oder Mannschaft oder das Trainerteam einzeln herauszupicken. Das möchte ich direkt nach dem Spiel nicht tun. Selbstverständlich werden wir mit allen sprechen.“

Das hörte sich nicht nach einer Jobgarantie für Krupp an, dessen Vertrag noch ein Jahr läuft. Der Coach kennt die Mechanismen des Sports und erklärt: „Es gibt viele Überlegungen. Ob es jetzt hier das richtige Forum ist, darüber zu sprechen, weiß ich nicht. Ich habe eine emotionale Antwort darauf, aber es wäre keine gute Idee, diese nun abzugeben.“

Das hört sich eher nach einem Aus für Krupp an. Er sagte kryptisch: „Was passieren wird, passiert, und wird dann dementsprechend im Laufe der Zeit kommentiert.“

Kölner Haie gingen mit viel Optimismus in die Saison

Mit viel Optimismus und Euphorie wollten die Haie im Kampf um die Meisterschaft eingreifen. Am Ende wurde das Spieljahr zu einer grandiosen Enttäuschung. „Wir sind mit hohen Erwartungen in die die Playoffs gestartet. Unsere Reise wurde viel zu früh beendet. Das ist extrem bitter“; sagte Stürmer Maximilian Kammerer enttäuscht.

Die Gründe für die zweite Heimniederlage in Serie gegen Ingolstadt war ein Sinnbild der kompletten Spielzeit. Immer, wenn man den Eindruck gewinnen konnte, dass die Haie das Ruder doch umdrehen können, kamen fehlende Defensivleistungen und individuelle Fehler.

Beim 1:2 ließen die Spieler Jan-Luca Sennhenn im Spielaufbau allein, dessen Fehlpass den Konter zur erneuten Panther-Führung ermöglichte, beim 1:3 patzte Torwart Tobias Ancicka. „Wir haben es wieder nicht geschafft, als Mannschaft zu verteidigen und so zu spielen, dass man Spiele gewinnt“, kritisierte Moritz Müller nach der Partie.

Der Kapitän legte den Finger weiter in die Wunde: „Talent ist immer schön, aber es reicht oftmals nicht aus. Wir haben als Einheit nicht genug gearbeitet.“ Dabei wurde häufig über die Problematik gesprochen. „Meetings hatten wir während der Saison genug. Am Ende zählt nur die Tat, wir haben uns untereinander nicht oft genug geholfen.“

Moritz Müller spielt noch eine weitere Saison

Im Gegensatz zu einige anderen Profis, wird der Ur-Hai weitermachen. „Ich habe meinen Vertrag vor der letzten Weltmeisterschaft noch um ein weiteres Jahr verlängert. Gefühlt werde ich aber in meine letzte Saison gehen“, meinte der 37 Jahre alte Abwehrspieler.

Dafür werden sich andere nach einem neuen Verein umschauen müssen. Die Verträge von Mark Olver und Carter Proft laufen aus, sie werden die Haie wohl genauso verlassen wie Stanislav Dietz. Der Abwehrspieler soll bei den Iserlohn Roosters zugesagt haben.

Verteidiger Stanislav Dietz wird die Kölner Haie wohl in Richtung Iserlohn verlassen. Foto: Haie

Auch bei Patrick Sieloff und Dave McIntyre stehen die Zeichen auf Abschied. Womöglich muss auch Andreij Sustr trotz eines Vertrages gehen. Wie es mit Andreas Thuresson nach seiner langwidrigen Gehirnerschütterung weitergeht, ist ungewiss.

Genauso wie die Situation bei Frederik Storm. Sollte der dänische Stürmer in der kommende Spielzeit mit einem deutschen Pass auflaufen können, wird er sicherlich ein neuen Arbeitspapier erhalten.

 

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