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Kommentar: Handballer verpassen Bronze, haben aber tolle Perspektive

Die deutschen Handballer verloren das Spiel um Bronze gegen Schweden und belegten bei der EM den vierten Platz. Foto. Bopp

Köln | Die deutschen Handballer belegen bei der Europameisterschaft im eigenen Land den vierten. Platz und hat damit die realistischen Erwartungen übertroffen. Gleichzeitig wurde aber deutlich aufgezeigt, was dem Team von Bundestrainer Alfred Gislason zur absoluten Weltspitze fehlt – ein Schuss Erfahrung und Routine.

Am Ende hat es nicht gereicht. Die deutschen Handballer verloren das kleine Finale gegen den entthronten Titelverteidiger Schweden mit 31:34 und belegen wie bei der Weltmeisterschaft 2019 den undankbaren vierten Rang. Das DHB-Team hatte zwar am Ende der Europameisterschaft keine Medaille in der Hand, jedoch ist die Perspektive richtig gut.

Handball: Entwicklung des DHB-Teams nicht abgeschlossen

Denn die Entwicklung der Mannschaft ist aber noch lange nicht abgeschlossen! Denn die Leistungsträger der kommenden Jahre sind noch lange nicht auf dem Zenit ihres Könnens angekommen.

Daran ändert auch die am Ende durchwachsene Bilanz mit vier Siegen, ein Unentschieden und vier Niederlagen nichts- Die letzten drei Niederlagen gegen Kroatien (24:30) im letzten Hauptrundenspiel sowie im Halbfinale gegen Dänemark (26:29) und am Sonntag gegen Schweden zeigten, dass es an der Effizienz und der Erfahrung gegenüber der Top-Nationen (noch) mangelt. Dafür sind Willen, Charakter und Teamgeist ein wichtiges Gut für die Zukunft

Knorr und Köster fehlen noch ein Schuss Erfahrung

Im Rückraum sind Spielmacher Juri Knorr sowie der Gummersbacher Julian Köster erst 23 Jahre alt. Ihnen fehlt noch der Schuss Erfahrung und Routine aus Begegnungen im Verein in der Champions League. Auch Kapitän Johannes Golla (26) hat noch viele gute Jahre im Tank.

Hinzu kommen die vier U21-Weltmeister in der deutschen Mannschaft. Justus Fischer, David Späth, Nils Lichtlein und Renars Uscins zahlten zwar während der Europameisterschaft ordentlich Lehrgeld, jedoch wird das Turnier ihre Entwicklung weiter voranbringen.

Aber auch Andreas Wolff ist mit seinen 32 Jahren noch lange nicht im Rentenalter. Der Torwart wird, wenn er ohne Verletzungen bleibt, sicherlich bis zur Weltmeisterschaft im eigenen Land 2027 dabeibleiben. Dort soll dann der große Wurf gelingen.

Torwart Andreas Wolff und Juro Knorr werden auch in den kommenden Jahren wichtige Faktoren für den deutschen Handball bleiben. Foto: Eduard Bopp

So steht das Gerüst für die kommenden Highlights mit Olympia-Qualifikation für die Spiele in Paris im Sommer, die Weltmeisterschaft 2025 in Kroatien, Dänemark und Norwegen oder der EM 2026 in Dänemark, Schweden und Norwegen. Sollte man bei diesen Turnieren schon erfolgreich sein, hätte Handball-Deutschland sicherlich nichts dagegen.

Eines hat die Europameisterschaft in Deutschland gezeigt. Handball sorgt bei den Fans für Spaß und Emotionen. Dabei zeigte sich in den letzten Tagen deutlich, dass Köln das Mekka des Handballs ist. Alle Tage waren in der Lanxess-Arena mit 19.750 Besuchern ausverkauft, auch bei den Begegnungen ohne deutsche Beteiligung war die Stimmung hervorragend.

Fans feierten eine tolle Handballparty in der Lanxess-Arena

Und auch die Macher des Henkelmännchens um Geschäftsführer Stefan Löcher haben bewiesen, dass sie Experten für sportliche Großveranstaltungen sind. Jetzt hat keine großen Pannen gegeben, die Zuschauer haben eine tolle und begeisternde Party in der Lanxess-Arena feiern können.

Die Atmosphäre in der Lanxess-Arena war während der Handball-Europameisterschaft gigantisch. Foto: Eduard Bopp

So haben die Verantwortlichen der Stadt Köln und der Arena eine hervorragende Visitenkarte abgegeben und Werbung in eigener Sache gemacht. Schließlich werden demnächst die Austragungsorte für die Weltmeisterschaft 2027 in Deutschland vergeben. Und dafür hat Köln eindeutig gezeigt, dass eine Finalrunde nur in der rheinischen Metropole durchgeführt werden soll.

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