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Rolly Brings: Gedicht für Hans Süper zum Todestag

Rolly Brings widmet Hans Süper ein Gedicht op Kölsch. Foto: Bopp

Köln | An diesem Sonntag, dem 3.12, geht eine gefühlte Schweigeminute durch die Stadt.

Köln gedenkt seinem großen Karnevals-Urgestein Hans Süper (†86) zu dessen 1. Todestag.

Auf Anfrage von Loss mer schwade hat kein Geringerer als Karl Küpper-Preisträger Rolly Brings, selbst begnadeter Liedermacher und Musiker, seine Reaktion auf den Jahrestag von „Häns“ mitgeteilt. Und das in Form eines Gedichts in bestem Kölsch!

Süpers Häns ze Ihre

Häns, spill noch ens ding Flitsch.
Jott un d’r Düüvel,
die laache un schlage de Pritsch.
Wenn ich aan dich denk,
dann hör ich ding Flitsch,
du häs uns vill Freud jeschenk.

do-re-mi: Die Tön
klinge su schön.

Einfach klasse. Hier die hochdeutsche „Übersetzung“ durch Rolly selbst:

Hans, spiel noch einmal deine Mandoline. / Gott und der Teufel, die lachen und schlagen die Pritsche.* / Wenn ich an dich denke, dann höre ich deine Mandoline. / Du hast uns viel Freude geschenkt. / do-Re-Mi: Die Töne klingen so schön.
Pritsche*: Narrenpritsche; Schlaginstrument, das aus mehreren Schichten aus Pappe oder Holz besteht und im Karneval benutzt wird.

Rolly beim Loss mer Schwade-Talk im März 2019. Foto: Bopp

Ebenso berührend auch weitere Reaktionen von bekannten Protagonisten des kölschen Fasteleer, die wir für euch sammeln konnten.

Dino Massi, Prinzengarde-Präsident: „Hans Süper hat es stets verstanden jedem ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern. Er nahm sich selbst und alles um ihm herum nicht zu ernst. Das war sein Geheimrezept. Er ist in einer Reihe mit Willi Millowitsch, Trude Herr und Willi Ostermann zu nennen. An ihn werden sich die Kölner noch in 100 Jahren erinnern.“

Urgestein Marita Köllner: „Ich werde ihn nie vergessen. Er hat mich jahrzehntelang begeistert. Sein Humor und seine Musikalität waren unvergleichlich. Ein großes Vorbild für alle die mit Herz und Seele auf der Bühne stehen. Er konnte die traurigsten Menschen zum Lachen bringen. 
Ich vermisse ihn. Mir hatten immer Spass zesamme.“

Marita Köllner und Häns. Foto: Köllner

Süpers ur-enger Freund Manfred Eupen: „Hans war ein lieber Mensch. Immer offen und  freundlich zu jedermann. Habe viele tolle Jahre und viele tolle Momente mit ihm erleben dürfen. Werde ihn nie vergessen und denke das die meisten Menschen die ihn gekannt haben genau so denken.“

Manni Eupen (r.) mit Häns und JP Weber. Foto: Bopp

Deiters-Chef Herbert Geiss: „Mein Vater und Hans waren sehr gut befreundet und ich bin mit den Jahren in diese Freundschaft reingewachsen. Hans hat uns immer aufgesucht und einen Besuch abgestattet. Deswegen verbinde ich mit ihm relativ viel.

Seiner beruflichen Karriere trauern glaube ich alle nach, weil bis jetzt so ein Künstler nicht mehr dagewesen ist. Ich würde ihn als einen der Kölschesten definieren, den es überhaupt gibt. Wie er im Bilderbuch oder Duden stehen sollte. Der kölscheste Jung ist Hans Süper gewesen!“

Herbert Geiss bei Loss mer schwade am 9.11.2023. Foto: Bopp

Hendrik Biergans (JTI, Vorsitzender des Kuratoriums der Ostermannmedaille): „Hans war gelebte Kölsche DNA. Er war als Künstler unbestritten ein geniales Vorbild für alle nachfolgenden Generationen. Seine Bühnenpräsenz war so stark, dass er in Sekunden jeden Saal in seinen Bann gezogen hat. Aber was mich immer zum Lächeln bringt, wenn ich an ihn denke, war der Privatmann Hans. Wann immer man ihn getroffen hat, war er so liebenswürdig und herzlich. Er war durch und durch authentisch positiv und ein so sonniges Gemüt.

Er verkörperte Kölsche Herzlichkeit mit jeder Faser seiner Persönlichkeit und zog die Menschen dabei stets in seinen Bann. Auch wenn er gestresst war – er hatte jederzeit ein gutes Wort oder einen lustigen Spruch für einen übrig. Das bedeutet Kölsche Mentalität – den Menschen zugewandt und auch in schwierigen Zeiten ein Lächeln. Das könnten wir heute sehr gut gebrauchen. Er fehlt sehr.“

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