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Sinkiewicz bei Loss mer schwade: „Podolski wird mal FC-Präsident“

Die zwei Kölsch und Lukas Sinkiewicz waren bei „Loss mer schwade“-Moderator Till Quitmann im Stretlife zu Gast und sprachen über den 1. FC Köln. Foto: Bopp

Dormagen | Die Situation des 1. FC Köln in der Bundesliga ist mehr als brenzlig. Drei Spieltage vor dem Saisonende stehen die Geißböcke auf einem direkten Abstiegsplatz und haben fünf Zähler Rückstand auf den Relegationsrang, auf dem aktuell der FSV Mainz steht. Grund genug, die schwere Ausgangslage bei einem „Loss mer schwade“-Talk zu analysieren.

Bei Moderator Till Quitmann diskutierten der ehemalige FC-Kapitän Lukas Sinkiewicz sowie die Edelfans „Zwei Kölsch“ Thomas Lambertz und Michael Wurzer im Dormagener „Streetlife“ auf der Kölner Straße 45 über den FC.

Dabei gingen die Meinung über die mögliche Rettung des FC auseinander. „Realistisch gesehen hat der FC keine Chance auf den Klassenerhalt“, sagte Sinkiewicz und begründete seine These: „Wenn man bisher erst vier Siege errungen hat, ist es schwer drei Dreier in Folge zu holen. Dem FC fehlt es einfach an den Basics und der Überzeugung.“

LMS-Talk: Zwei Kölsch glauben noch an Rettung des 1. FC Köln

Dagegen wollen sich die Dauer-Optimisten Wurzer und Lambertz noch nicht mit dem Abstieg beschäftigen. „Ich hatte in der Schule Mathematik und weiß, dass man mit neun Punkten noch nach vorne kommen kann. Schon gegen Bochum dachten alle, wir kommen nicht zurück und haben in der Nachspielzeit zweimal zugeschlagen und noch gewonnen. Im Fußball passieren viele verrückte Dinge. Warum nicht auch wieder bei uns in Kölle“, so Thomas.

Im Dormagener Streetlife wurde heftig über die Situation beim 1. FC Köln diskutiert. Foto: Bopp

Die Hoffnung auf das Wunder zieht Michael aus den letzten zwanzig Minuten aus der Partie in Mainz am Sonntag. „Da haben wir endlich eine Mannschaft gesehen, die über ihren Schatten springt. Wenn wir diese ambitionierte Leistung über 90 Minuten erleben und Freiburg am Samstag schlagen, ist alles drin. Dann fängt Mainz auch an zu Denken.“

Jedoch betonte Sinkewicz, dass der FC in den entscheidenden Begegnungen gegen die direkte Konkurrenz nicht performed hat. „Heidenheim, Augsburg und Bochum sind nicht besser besetzt als der FC. Deshalb war für mich vor der Saison der Relegationsplatz der Worst Case für Köln. Jetzt wäre man glücklich, den noch zu erreichen.“

Lukas Sinkiewicz stieg 2006 mit dem 1. FC Köln ab

Der Ex-Nationalspieler, der selbst 2006 mit dem FC absteigen musste, sagte weiter: „Man dachte vorher – das wird schon klappen. Aber in den wichtigen Spielen fehlte das Spielerische, um tiefstehende Teams zu besiegen. So ist die Saison ziemlich schlecht gelaufen.“

Sinkewicz hospitierte für eine Woche bei Steffan Baumgart. „Steffan ist ein gradliniger Typ, es hat viel Spaß gemacht“, verrät Sinke. Dabei erhielt er auch einen kleinen Eindruck in das Innenleben der Mannschaft. „Das Wichtigste im Fußball ist der Kopf. Die Jungs wirkten gehemmt, das Trikot wog schwer und es prasselte viel auf sie ein. Das war schon schwierig.“

Jedoch findet der ehemalige Profi, der 76 Spiele für den FC bestritt: „Steffen wurde mit zu viel Macht ausgestattet. Die Art und Weise seiner Philosophie hat nicht gepasst. Der FC jagt zu viel hinter dem Ball her, schießt zu wenig und kommt zu selten in die Box.“

Ein weiteres Problem sehen die „Zwei Kölsch“ in der Struktur des Kaders. „Jonas Hector und Ellyes Skhiri wurde nicht adäquat ersetzt. „Florian Kainz und Dejan Ljubicic haben das Loch nicht stopfen können. Zudem fehlt Mark Uth seit zwei Jahren wegen seinen Verletzungen. Ein weiterer Kardinalfehler war von Steffen Baumgart, dass er zu viele Spieler auf den falschen Positionen aufgestellt hat.“

1. FC Köln: Christian Keller macht einen seriösen Job

Harte Kritik am Ex-Trainer, ein anderer, der aktuell in der Schusslinie steht, wurde dagegen aus der Kritik größtenteils rausgenommen – Christian Keller! „Ich schätze, was er in den Verein gebracht hat, nämlich seriöse Arbeit. Wir hatten 25 Jahre lang nur Chaos. Keller hat die Finanzen im Auge, seine große Aufgabe ist, den Verein zu sanieren. Das ist in der Sache richtig, wird aber kommunikativ falsch rübergebracht“, findet Michael Wurzer.

Auch Sinkiewicz steht hinter der Arbeit des Geschäftsführers: „Ich kenne Christian aus meiner Zeit in Regensburg und schätze ihn. Während Köln sehr emotional ist, ist Christian eher der rationale Mensch. Er schläft lieber eine Nacht darüber, ehe er eine Entscheidung trifft.“

1. FC Köln: Wird Lukas Podolski neuer Präsident?

In einer Sache waren sich die Protagonisten einig. Irgendwann wird Lukas Podolski FC-Präsident. „Wenn er zusammen mit einem Wirtschaftsmann sich aufstellen lässt, wird er gewählt. Poldi hat Macht in Köln und die Fanbasis hinter sich“, glaubt Sinke. Ähnlich sieht er Lambertz: „Aus ihm kann man keinen FC-Grüßonkel machen. Lukas hat als Fußballer und Mensch seine Liebe zum Verein bewiesen.“

Auch Wurzer könnte sich Podolski als Nachfolger von Werner Wolf vorstellen. „Wichtig ist aktuell, dass der der Vorstand nicht hinwirft. Wir brauchen einen geordneten Übergang, selbst wenn wir absteigen sollten. Poldi würde den FC weiterbringen.“

Die Wahl des neuen Vorstandes wird es beim 1. FC Köln im kommenden Jahr geben. Dann hoffen alle, dass die Geißböcke das Wunder geschafft haben und noch in der Bundesliga kicken. Lambertz: „Daran glaube ich fest. Und wenn wir doch absteigen sollten, starten wir mit einer jungen, dynamischen Mannschaft. Die Zweite Liga ist keine Wunderliga.“

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