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EM: Rote Funken stehen für Handballer Spalier

Die deutschen Handballer wurden von den Roten Funken am Hauptbahnhof erwartet. Foto: Lisa Gasper

Köln | Die deutsche Handball-Nationalmannschaft ist in Köln angekommen. Mit rund einer halben Stunde Verspätung kam der ICE 952 dem Team von Trainer Alfred Gislason aus Berlin am Hauptbahnhof an. Am Abend gab es ein Training in der Lanxess-Arena, am Donnerstag steigt die erste Partie in der Hauptrunde gegen Island (20.30 Uhr).

Der Empfang war typisch kölsch: Die Roten Funken standen bei der Ankunft Spalier, spielten groß auf und begrüßten die Handballer mit Karnevalsmusik. „Köln ist einfach das Mekka des Handballs. Hier hat jeder Bock zu spielen“, sagt Rechtsaußen Timo Kastening motiviert.

Handball-EM: DHB-Team trifft auf Island

Nach der bitteren 30:33-Niederlage gegen Olympiasieger Frankreich wird das DHB-Team mit 0:2-Punkten in die Hauptrunde gehen. Dort warten neben Island im Verlauf des Turniers Österreich (Samstag, 20.30 Uhr), Ungarn (Montag, 20.30 Uhr) sowie Kroatien am Mittwoch (20.30 Uhr). Die beiden Bestplatzierten qualifizieren sich für das Halbfinale.

Für Julian Köster werden die vier Partien im Henkelmännchen ein echtes Heimspiel. Der Rückraumwerfer spielt für den VfL Gummersbach und wohnt in Köln. „Wir haben insgesamt ein gutes Spiel gegen Frankreich gemacht, aber es hat am Schluss leider nicht gereicht, wir haben zu viele Fehler gemacht“, ärgerte sich der 23-Jährige und sagte selbstkritisch. „Wir sind am Ende ein bisschen an uns selbst gescheitert.“

Nach dem Reisetag liegt der Fokus bei Köster nun voll auf der Hauptrunde. „Ich freue mich jetzt extrem auf Köln. Ich komme aus Köln. Ich wohne in Köln und freue mich, dort spielen zu können. Wenn wir kompakt in der Abwehr stehen, bin ich sehr optimistisch, dass wir die ersten zwei Punkte gegen Island holen werden“, meint der Gummersbacher Kapitän. „Wir sind aber vor der Mannschaft gewarnt. Sie hat viele Spieler aus der Bundesliga im Kader.“

Handball-Nationalspieler Julian Köster freut sich auf die vier Spiele der EM-Hauptrunde in der Kölner Lanxess-Arena. Foto: Bopp

Ähnlich wie die deutsche Mannschaft steht auch das Team von Trainer Snorri Gudjonsson nach der deutlichen 25:33-Pleite gegen Ungarn schon unter Druck. Die Isländer, die von Experten zum Geheimfavoriten auf den EM-Titel auserkoren wurden, konnten aber die Vorschusslorbeeren nicht rechtfertigen.

Handball-EM: Island konnte noch nicht überzeugen

Drei Dem glückliche Punkte gegen Serbien (27:27) und Montenegro (31:30) reichten gerade so, um die Vorrunde zu überstehen. Die eigentlich überragenden Einzelspieler sind noch nicht im Teammodus angekommen. Deshalb sind die Skandinavier nicht zu unterschätzen.

Zumal viele die Atmosphäre aus der Lanxess-Arena kennen. Das Trio Janus Dadi Smarason, Gisli Kristjansson und Omar Ingi Magnusson spielte mit dem SC Magdeburg beim EHF Final Four im Juni in Köln, Anführer Aron Palmarsson spielte häufig mit dem THW Kiel in der Domstadt.

Ein gutes Omen könnte das letzte Duell beider Mannschaften in Köln werden: Bei der Heim-WM 2019 schlug die Deutschland auch zum Auftakt der Hauptrunde die Isländer mit 24:19 und zog später ins Halbfinale ein.

Handball-EM: Für Gislason ist es ein besonderes Spiel

Für Alfred Gislason wird die Begegnung gegen Island eine ganz besondere. Der Bundestrainer ist in Island geboren, lebt aber schon seit 30 Jahren in Deutschland. „Das wird kein Spiel wie jedes andere“, gibt der Coach zu. „Mein Vater, meine Brüder und meine Onkel werden alle auf der Tribüne sitzen. Ich bin sehr gespannt, ob im deutschen Trikot oder im isländischen. Ich bin sicher, dass ich auch wieder zu meinen Eltern kommen darf, wenn wir gewinnen.“

Das muss sein Team auf, um die Hoffnungen auf das Halbfinale nicht frühzeitig begraben zu müssen. „Wir wollen uns für die besten Vier qualifizieren. Das Ziel haben wir in der eigenen Hand. Aber wir müssen dafür alle Spiele gewinnen“, weiß Gislason. Den Anfang wollen die Spieler in ihrem Kölner Wohnzimmer am Donnerstag machen.

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