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Fehlerhafte Haie: Eisbären nutzen Patzer zum Sieg

Uwe Krupp verlor mit den Kölner Haien bei den Eisbären Berlin nach Verlängerung. Foto: Bopp

Berlin / Köln | Was für ein Spektakel in der Mercedes Benz-Arena: Neun Tore fielen im Duell zwischen den Eisbären Berlin und den Kölner Haien. Aus Sicht der Gäste gab es jedoch eine knappe 4:5-Niederlage nach Verlängerung. Obwohl der KEC zu viele Fehler im eigenen Drittel machte, nahm die Mannschaft von Trainer Uwe Krupp dank großer Moral einen Zähler mit nach Hause.

„Es ist schade, dass es nicht gereicht hat. Aber wir nehmen einen Punkt mit, nachdem wir mehrfach zurückgelegen haben“, analysierte Tim Wohlgemuth die erste Saisonniederlage in der Hauptstadt.

Kölner Haie verpassen frühe Führung

Die Haie zeigten in den ersten 20 Minuten einen mutigen Auftritt, sie belohnten sich aber für den Aufwand nicht. Jedoch scheiterten Gregor MacLeod, Alexandre Grenier und Justin Schütz an Eisbären-Torwart Jonas Stettmer.

Das bestraften die Gastgeber gnadenlos kurz vor der ersten Sirene. Als Schütz auf der Strafbank brummte, gingen die Berliner überraschend durch Tobi Eder in Front. Nur 38 Sekunden später erhöhte Nationalstürmer Marcel Noebels auf 2:0.

Bei beiden Treffern sahen die Haie in der Defensive nicht gut aus. Beim 0:1 brachte Jason Bast den Puck nicht aus der Gefahrenzone, beim zweiten Gegentor leistete sich Brady Austin einen dicken Patzer. Tobias Ancicka, der seinen Vertrag in Köln unter der Woche bis 2026 verlängerte hatte, war bei beiden Einschlägen ohne Abwehrmöglichkeit.

Den Schock des Doppelschlages musste der KEC erst einmal verdauen. Berlin war zu Beginn von Drittel zwei am Drücken, jedoch hielt Ancicka seine Mannschaft mit großartigen Paraden im Spiel und verhinderte mehrfach das 0:3 gegen Eder und Bartuli.

Kölner Haie drehen das Spiel im zweiten Drittel

So fiel der Anschluss durch Carter Proft aus dem Nichts. Der Stürmer schaltete nach einem Abpraller von Stettmer am schnellsten und staubte zum 1:2 (28.) ab. 79 Sekunden später stellte Stanislav Dietz (29.) auf 2:2. Der Abwehrhüne nutzte eine verunglückte Abwehr des Berliner Goalies zum Ausgleich.

„Im ersten Drittel haben wir das Spiel kontrolliert, Berlin hat aber die Tore erzielt. Im zweiten fielen die Scheiben dann auf unsere Kellen und konnten unsere Chancen nutzen“, freute sich Verteidiger Jan Luca Sennhenn.

Und es kam noch besser: Schütz hielt im Powerplay den Schläger in einen Schuss von Brady Austin und auf einmal hatten die Haie die Partie komplett gedreht (32.). Doch die Freude bei den Gästen wehrte nur eineinhalb Minuten- In Überzahl überwand Leo Pförderl seinen Ex-Kollegen Ancicka zum 3:3. Sennhenn saß auf der Strafbank wegen Hakens.

Und die Fehlerquote der Haie im eigenen Drittel blieb zu hoch. Das Krupp-Team wechselte schlecht und beging noch einen folgenschweren Fehlpass. Top-Torjäger Zach Boychuk ließ sich die Chance nicht nehmen und traf zur erneuten Berliner Führung (44.). Danach liefen die Kölner immer wieder in Berliner Konter, Ancicka vereitelte mehrfach den vorzeitigen Knockout.

Kölner Haie: Kammerer trifft, Ancicka rettet

Auf der anderen Seite bissen die Haie erneut zu. Maximilian Kammerer hatte aus spitzem Winkel angezogen und schoss Stettmer an die Hüfte, von dort trudelte der Puck zum 4:4 hinter die Linie (55.). In den letzten Minuten wurde es noch einmal spektakulär, Ancicka stand dabei unter Dauerebeschuss. Doch der 23-Jährige blieb ganz cool und entnervte Eder, Kai Wissmann und Frederik Tiffels mit großartigen Saves und brachte den KEC in die Verlängerung.

Die dauerte nur 19 Sekunden, dann war Ancicka geschlagen. Manuel Wiederer überraschte den Keeper zum 5:4, so dass die Berliner den zweiten Erfolg der Saison gegen das Krupp-Team einfahren konnte.

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