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Fortuna: Westendorf erklärt Gründe für das Trainer-Aus

Fortuna-Präsident Hanns-Jörg Westendorf erklärt, warum sich die Kölner von Trainer Markus von Ahlen getrennt haben. Foto: Bopp

Köln | Fortuna Köln hat am Donnerstag die Reißleine gezogen und sich von Trainer Markus von Ahlen getrennt. Die letzten Ergebnisse standen nicht mehr in Relation zu den hochgesteckten Zielen der Südstädter, die in dieser Saison kaum mehr zu erreichen sind.

Der ersehnte Aufstieg in die Dritte Liga ist bei neun Punkten Rückstand auf Spitzenreiter Alemannia Aachen utopisch, dazu kam am Dienstagabend das Viiertelfinal-Aus im Mittelrheinpokal gegen den 1. FC Düren (1:3). Im Interview mit Loss mer schwade sprach Fortunas Präsident Hanns-Jörg Westendorf über die Situation bei den Rot-Weißen.

Markus von Ahlen ist nicht mehr Trainer der Fortuna. Was sind die Beweggründe für diese Entscheidung?

Westendorf: Wir sind mit großer Euphorie in das Jahr 2024 gestartet, wollten eine gute Rückrunde spielen und oben mitspielen. Dafür haben wir den Kader mit Kevin Holzweiler, Kevin Rodriguez-Pires und Richard Sukuta-Pasu noch einmal verstärkt. Leider war der Februar dann ein Monat des Grauens. Das muss man leider so sagen. Wir haben in fünf Regionalliga-Spielen sieben Punkte auf Alemannia Aachen verloren. Und das gegen Gegner, die auf den Plätzen 13 bis 18 standen. Dazu kam am Dienstag das Aus im Viertelfinale des Pokals. Das ist finanziell eine Katastrophe für den Verein.

Wann wurde die Entscheidung getroffen, sich von Markus von Ahlen zu trennen?

Westendorf: Wir haben uns am Mittwochmittag getroffen und die Situation besprochen. Da saß auch der Trainer mit am Tisch. Eigentlich wollten wir vor ein paar Wochen noch über eine Vertragsverlängerung reden, doch nach den letzten Resultaten haben wir davon Abstand genommen. Am Mittwoch sind wir dann mit dem Trainer zu der gemeinsamen Entscheidung gekommen, dass wir den Vertrag mit sofortiger Wirkung beenden.

Markus von Ahlen wurde am Donnerstag als Trainer von Fortuna Köln freigestellt. Foto: Bopp

Wie geht es jetzt weiter bei der Fortuna?

Westendorf: Bis auf Weiteres werden das vorhandene Trainerteam und der sportliche Leiter Matthias Mink die Verantwortung für die Mannschaft übernehmen. Sie werden am Samstag im Heimspiel gegen Rot-Weiß Oberhausen die Mannschaft betreuen. Wie es danach weitergeht, werden wir in Ruhe besprechen. Fakt ist, dass wir keinen neuen Trainer in der Hinterhand haben.

Welche Fehler hat der Trainer ihrer Meinung nach in den letzten Monaten gemacht?

Westendorf: Markus von Ahlen hat sich selbst auch noch einmal von der Mannschaft verabschiedet. Das zeigt, dass er ein ehrlicher und sympathischer Menschen ist, der alles für die Fortuna gegeben hat. In meinen Augen hat er sich in der Öffentlichkeit manchmal zu sehr vor die Mannschaft gestellt und die Leistungen auf seine eigene Kappe genommen. Das finden Spieler natürlich toll, wenn sie aus der Schusslinie genommen werden.

Wie hat die Mannschaft auf die Trennung reagiert?

Westendorf: Wir haben das Team vor dem Donnerstagtraining um 9.30 Uhr über die Auflösung des Trainervertrages informiert. Ich habe den Jungs eindeutig gesagt, dass sie mit in der Verantwortung stehen und eine Mitschuld an der Situation tragen. Denn neben Highlight-Spielen gab es auch richtige Scheißspiele. Das muss man leider so deutlich sagen. In den nächsten Wochen fordern wir eine professionelle Einstellung und gute Leistungen. Denn die Saison ist noch nicht vorbei und wir werden die elf Begegnungen nicht abschenken. Das sind wir unseren treuen Fans und den Sponsoren schuldig.

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