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Haie-Pleite gegen Iserlohn: Katerstimmung am Veilchendienstag

Heiß her ging es im Spiel zwischen den Kölner Haie und den Iserlohn Roosters. Foto: Bopp

Köln | Eigentlich war alles angerichtet für einen perfekten Abschluss der Karnevalssession. 15.842 waren in die Lanxess-Arena gekommen, um ihre Kölner Haie gegen das Tabellenschlusslicht Iserlohn Roosters siegen zu sehen. Doch am Ende war für die Fans bereits am Veilchendienstag Aschermittwoch. Denn der KEC verlor nach guten Beginn und einer 2:0-Führung mit 4:5.

„Das war natürlich ein schrecklicher Abend für uns“; meinte Louis-Marc Aubry nach der nicht einkalkulierten Pleite konsterniert. „Wir haben einfach Fehler gemacht, die nicht passieren dürfen.“

Durch die zweiten Heimniederlage gegen die Hühner aus dem Sauerland mussten die Haie einen herben Dämpfer um Kampf um die direkte Playoff-Qualifikation der DEL hinnehmen. Mit einem Erfolg hätte man Meister München aus den Top-Sechs geschubst, so droht der Gang in der erste Qualifikationsrunde.

„Es ist schön, nach der Pause mit einem Heimspiel vor toller Kulisse zu starten. Iserlohn ist seit Weihnachten wieder erstarkt und seitdem eine der besten Mannschaften. Nichtsdestotrotz wollen und brauchen wir die Punkte und wollen Iserlohn zu Hause schlagen“, erklärte Kapitän Moritz Müller vor der Partie.

Wie stark die Sauerländer in den letzten Wochen performet hatten, zeigten sie in der Anfangsphase. Mirko Pantkowski, der den Vorzug für den von der Nationalmannschaft zurückgekehrten Tobias Ancicka erhielt, bewahrte den KEC nach zwei Minuten vor einem Rückstand, als er im Duell nach einem Alleigang von Eric Cornel Sieger blieb.

Kölner Haie: Uwe Krupp verzichtete auf Länderspielfahrer

Danach sah Uwe Krupp, der neben Ancicka auch auf die Länderspielfahrer Jan-Luca Sennhenn und Tim Wohlgemuth verzichtete, eine bessere Kölner Mannschaft, die sich häufiger in den Zweikämpfen behauptete und offensive Qualitäten zeigte.

Die Kölner Haie führten gegen die Iserlohn Roosters nach dem ersten Drittel mit 2:0. Foto: Bopp

Stanislav Dietz traf mit seinem siebten Saisontreffer nach einem präzisen Rückhandpass von Maximilian Kammerer zum vielumjubelten 1:0 (7.), nur drei Minuten später erhöhte Louis-Marc Aubry nach Vorlage von Kammerer und Frederik Storm auf 2:0. Dabei hatte der Stürmer das Quäntchen Glück, dass sein Abpraller vom Oberschenkel von Collin Ugbekile über die Linie trudelte.

„Wir sind gut ins Spiel gestartet, haben gegen formstarke Iserlohner extrem gut dagegengehalten und verdient die Tore gemacht „, meinte Kammerer in der Drittelpause.

Kölner Haie zeigen altbekannte Probleme mit zweiten Drittel

Im zweiten Drittel feierten die Gäste jedoch einen Traumstart. Gerade 18 Sekunden waren absolviert, als Cornel der Anschluss gelang. Iserlohn schöpfte neue Hoffnung, während die Haie ihre altbekannten Probleme mit Mitteldrittel (Torverhältnis liegt bei Minus 12) zweigten. So war der Ausgleich im Powerplay durch Ugbekile (37.) verdient, da die Kölner zu pomadig agierten und kaum Tempo in ihren Aktionen hatten.

Trotzdem ging das Krupp-Team mit einer Führung in den letzten Abschnitt. Denn 7,1 Sekunden vor der zweiten Sirene war Jason Bast erfolgreich. Der Stürmer fand die kleine Lücke zwischen Pfosten und Keeper Andreas Jenike, sein Schuss flog in die kurze Ecke zum 3:2.

So waren die Iserlohner gezwungen, mehr Risiko zu gehen. Und das taten sie. Innerhalb von 53 Sekunden drehten die Roosters die Partie. Zunächst traf Maciej Rutkowski nach einem Aufbaufehler von David McIntyre zum 3:3, danach profitierte Tyler Boland von einem Scheibenverlust von Nick Bailen (50.).

Für Kölner Haie kam es im letzten Drittel noch schlimmer

Und es kam aus Sicht der Haie noch schlimmer. Drei Minuten darauf lief Michael dal Colle alleine auf Pantkowski zu und verwertete eiskalt zum 5:3 für die Sauerländer. Danach nahm Krupp seine Auszeit, um seine Mannschaft noch einmal einzustellen, doch der Schock über die unnötigen Gegentore war zu groß.

130 Sekunden vor dem Ende zog Krupp seinen letzten Joker, nahm Pantkowski für einen sechsten Feldspieler vom Eis. Und wurde für das Risiko belohnt. 52, 1 Sekunden vor der Sirene verkürzte Aubry noch einmal auf 4:5, Doch es reichte nicht, der letzte verzweifelte Versuch von Kammerer verfehlte sein Ziel.

Kölner Haie: Uwe Krupp sah individuelle Fehler im falschen Moment

„Wir haben im falschen Moment individuelle Fehler von zwei erfahrenen Spielern gemacht. Iserlohn ist die Mannschaft, die das ausnutzt und deshalb auch verdient gewonnen hat“, analysierte Krupp. „Wir haben noch sieben Punkte, um die nötigen Punkte zu holen. Ich hoffe, die Mannschaft versteht das.“

Bereits am Freitag muss das Team im Heimspiel gegen die Löwen Frankfurt eine Reaktion zeigen. Das erste Bully steigt um 19.30 Uhr in der Lanxess-Arena.

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