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IG Gastro zur Weinwoche: „Wie erpressbar ist unsere Stadtspitze?“

Foto: Bopp

Köln | Es wird immer weiter nachgeschenkt…

Wie wir am Mittwoch Abend auf unserer Seite exklusiv berichteten, waren die Veranstalter der Kölner Weinwoche erleichtert, dass das Jubiläumsfest zum 50. überhaupt steigen werde können.

Der neue Termin sei laut Johannes Ohlig der 29.5-9.6.

Trotz Baustelle und zunehmendem sozialem Verfall an Ort und Stelle mit umherstreunenden Junkies und zechenden Tagedieben sei der Neumarkt Wunsch-Alternativstandort für die Macher sowie die 26 deutschen Winzer mitsamt der mehrheitlich gut betuchten, vornehmen Kundschaft.

Kölner Wirte greifen Stadtdirektorin Blome an

Doch die Entscheidung der Absage für den angestammten Standort Heumarkt sorgt in vielen Teilen der Szene nach wie vor für Kopfschütteln, Entsetzen und Forderungen nach Konsequenzen. Ebenso für Spekulationen.

Andrea Blome. Foto: Bopp

In sozialen Netzwerken kursiert angebliches, uns vorliegendes Bildmaterial ausgerechnet von vermeintlichen Beschwerdeführern aus der Altstadt beim illustren Karneval feiern auf dem Balkon, die das Fest auf dem Heumarkt gekippt haben sollen.

Und: Es meldete sich am Donnerstag Mittag die mächtige IG Kölner Gastro zur Sache erneut zu Wort, der Gastro-Verband warf der Stadt einen „Kuhhandel“ vor, kritisierte Stadtdirektorin Andrea Blome erneut und stellte gar Erpressbarkeit in den Raum.

Doch hier der Wortlaut:

„Neue Entwicklungen in der Causa „Weinwoche“.

Offensichtlich gibt es doch keine vorliegende Klage durch einen einzelnen Bürger gegen die Weinwoche.

Stattdessen gibt es eine Klageandrohung und einen Kuhhandel, deren Opfer die Weinwoche ist, die seit 50 Jahren in Köln gastiert.

Ein Anwohner habe belegt, dass die zulässige Zahl der Veranstaltungen auf dem Heumarkt überschritten sei und man als Anwohner einer übermäßigen Lärmbelästigung ausgesetzt sei.

Den Messungen nach geschehe das durch Veranstaltungen, Karneval, Außengastronomie, Demonstrationen, Straßenmusik und Weiteres.

Bauernopfer des individuellen Überlastungsempfinden eines offensichtlich durchsetzungsstarken Bürgers ist nun die Weinwoche, die von allen als eigentlich unproblematisch eingeordnet wird.

Hektisch wird seitens der Verwaltung nun eine Lösung gesucht: Neuer Ort, neuer Termin und das 7 Wochen vor Veranstaltungsstart,- eine planerische Katastrophe.

Foto: Bopp

Das Fass bei den Anwohner*innen zum Überlaufen gebracht hat anscheinend das Ereignis EM 2024. Ein seit Jahren bekanntes, abzusehendes Event, ebenso wie der damit einhergehende Konflikt. Ist das ein Zeichen für einen geringen Planungshorizont seitens der Stadt?

Wieso können aufgebrachte Wutbürger*innen die Stadtdirektorin in ihren Entscheidungen dermaßen leiten und wie viel Macht haben diese Einzelpersonen über das lebendige Stadtgeschehen?

Und alles entscheidend: Wieso handelt die Stadtdirektorin erst so kurzfristig vor der Veranstaltung, obwohl die Situation seit Dezember bekannt ist?

Foto: Bopp

Der Heumarkt, um dessen Bespielung hier gestritten wird, ist einer der zentralsten Plätze Kölns. Großzügig unverbaut, in Rheinnähe mit wenig Autoverkehr und fußläufig vom Dom/Hauptbahnhof zu erreichen.

Es ist der ideale Platz für Veranstaltungen wie die Weinwoche, die Bürger*innen der Stadt wie Tourist*innen gleichermaßen begeistert, ein echter Leuchtturm für hochwertige Events.

Wieso wird dieser zentrale Veranstaltungsort nicht mit allen Mitteln als solcher verteidigt?

Wie erpressbar ist unsere Stadtspitze?

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