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Kurioses Tor von Storm lässt Kölner Haie jubeln

Köln | Zwei Minuten vor dem Ende hielt es keinen der 16.613 Fans in der Lanxess-Arena mehr auf ihren Sitzen. Die Fishtown Pinguins Bremerhaven setzten alles auf eine Karte, nahmen ihren Torwart Maximilian Franzreb für einen sechsten Feldspieler aus dem Kasten. Doch mit viel Kampf und Leidenschaft retteten die Kölner Haie den knappen 3:2-Vorsprung über die Zeit und feierten im Kampf um die direkte Playoff-Qualifikation einen wichtigen Dreier.

Nach der erlösenden Sirene fuhren die Haie-Spieler erleichtert auf Keeper Tobias Ancicka zu, auf der Tribüne schunkelte sich die Anhänger zum „Trömmelche“ für den Karneval warm.

„Wir spielen gutes Eishockey. Heute hatten wir den Bounce, den man braucht. Den hatten wir zuletzt leider nicht. Es war nach den drei Niederlagen zuletzt nicht einfach, wir haben aber viel Moral gezeigt und super gekämpft. Ich bin stolz auf meine Mannschaft“, lobte Trainer Uwe Krupp nach dem wichtigen Sieg. So verkleinerten die Domstädter den Rückstand auf den Tabellenvierten Schwenningen auf zwei Punkte.

Nach drei Auswärtsniederlagen in Folge durften die Haie nach Beendigung der Handball-Europameisterschaft endlich wieder in der Lanxess-Arena ran. Jedoch nahm der KEC in Berlin (2:3), Nürnberg (3:4) und München (4:5) zumindest einen Zähler mit.

Vor den drei Pleiten gab es zwei Siege über Schwenningen (5:1) und Bremerhaven (2:1 nach Verlängerung). Es war der erste Sieg gegen die Norddeutschen nach zuvor zwei Niederlagen (2:5 und 2:3 nach Verlängerung). Am Dienstagabend folgte den zweite Erfolg gegen das Überraschungsteam der aktuellen DEL-Saison.

Schon vor dem ersten Bully wusste der KEC, was für eine schwere Aufgabe wartet. „Es ist kein Zufall, dass Bremerhaven so weit oben in der Tabelle steht. Sie sind ein sehr gutes Team mit viel Tempo und einer Menge Kreativität. Die bisherigen Duelle mit ihnen in dieser Saison waren eng umkämpfte Spiele“, erinnert sich Stürmer Jason Bast. „Es geht in die finale Phase der Hauptrunde, jede Partie und jeder Punkt sind wichtig – wir müssen entschlossen an die Sache herangehen.“

Dementsprechend konzentriert gingen die Haie, die wieder auf Alexandre Grenier zurückgreifen konnten, in die Partie, jedoch fehlte zu oft die Präzision. Trotzdem hatten die Gastgeber die besseren Möglichkeiten, doch Brady Austin, Dave McIntyre, Jason Bast und Frederik Storm scheiterten an Torwart Franzreb.

Stanislav Dietz bringt Kölner Haie in Führung

30,9 Sekunden vor der ersten Sirene wurden die Kölner dann belohnt. Verteidiger Stanislav Dietz hatte im Powerplay von der blauen Linie durchgeladen und traf zur viel umjubelten Führung. Es war bereits der siebte Saisontreffer des ehemaligen Bremerhaveners. Trotzdem war McIntyre in der ersten Pause nicht zufrieden. „Wir müssen unsere Spielweise noch einfacher halten und unsere Chancen besser nutzen“, meinte der Stürmer.

Auf der anderen Seite waren die Fischtown Pinguins das spielerisch bessere Team, doch der KEC machte die Unterlegenheit mit einer konsequenten und aufmerksamen Defensive wett. Zudem zeigte Anicika im Haie-Tor seine starke Form. Und im zweiten Abschnitt bewiesen die Gastgeber die nötige Effizienz. Wenige Möglichkeiten für das Krupp-Team, doch Maximilian Kammerer markierte aus dem Gewühl heraus das wichtige 2:0 (34.).

Kölner Haie verspielen eine 2:0-Führung

Wer sich danach auf eine entspannte Partie aus Kölner Sicht einstellen wollte, sah sich getäuscht. Denn Marat Khaidarov machte das Spiel mit seinem Tor aus dem Nichts wieder spannend (37.). Nur 145 Sekunden nach dem Anschluss schafften die Pinguins den Ausgleich. Nachdem sich Louis-Marc eine unnötige Strafzeit in der gegnerischen Zone einhandelte, glich der DEL-Toptorjäger Ziga Jeglic (39.) für den Tabellenzweiten vor der Pause aus.

In den letzten 20 Minuten erhöhten beide Mannschaften noch einmal die Intensität, jedoch Zweikampf wurde verbissen geführt, dazu teilten die Spieler auch ein paar Nickeligkeiten aus. Es war bereits ein Gefühl von Playoffs zu spüren.

Jedoch zeigten beide Seiten in der Offensive zu große Nerven. Mehrere Alleingänge wurden von Ancicka und Franzreb entschärfte, zudem scheiterte Grenier (55.) mit einem Penalty am Bremerhavener Schlussmann.

Ein kurioses Tor entschied dann die Partie. Storm nahm den Puck per Dropkick aus der Luft und überraschte damit Franzreb (56.). Es war bereits der 61. Haie-Treffer im letzten Abschnitt in der Saison. Der reichte, denn In den letzten Minuten verrichteten die Haie Schwerstarbeit, wurden dafür belohnt und durften am Ende einen wichtigen Sieg bejubeln.

Am Freitag reist das Krupp-Team zu den abstiegsbedrohten Augsburger Panthern. Beim Kellerkind steigt das erste Bully um 19.30 Uhr.

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