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LMS-Talk: Dieter Prestin spricht über Kandidatur als FC-Präsident

Im Streetlife in Dormagen waren bei Till Quitmann die Gäste Dieter Prestin, Frank Staffan und Ralf Friedrichs zu Gast. Foto: Neusser

Köln | Wir sind live zu Gast im Streetlife in Dormagen.

Thema: Der 1. FC Köln! Zu Gast bei Moderator Till Quitmann: Double-Held Dieter Prestin, Ralf Friedrichs und Frank Steffan.

Es geht gleich von Beginn an hoch her. Prestin offenbart, dass er mit dem Vorstand des 1. FC Köln zusammenkommen wollte, um den Verein zu retten und neue Perspektiven aufzuzeigen.

Der ehemalige Profi erklärte bei Loss mer schwade: „Ich war telefonisch im Austausch mit Präsident Werner Wolf. Wir hatten uns für den 9. Februar zu einem Gespräch verabredet, ich bin extra aus München angereist. Zuvor habe ich bewusst ein Interview in der tz in München gegeben, um den Vorstand ein wenig unter Druck zu setzen.“

Dieter Prestin: Es geht mir nur um den Verein 1. FC Köln

Daraufhin wurde der Termin von Kölner Seite abgesagt. Sehr zum Ärger des ehemaligen FC-Profis: „Es geht mir nur um den Verein. Meine Intention war, den Finger in die Wunde zu legen, um den Verein nach vorne zu bringen. Der Dialog ist dafür entscheidend, um zusammen in die richtige Richtung zu gehen. Aber wenn ich als Vorstand so unseriös reagiere, dann ist ein Gespräch für mich beendet. Wenn sie Spaß daran haben, können sie mir gerne meine Dauerkarte wegnehmen.“

Prestin will mit seinem Konzept, das über 40 Seiten fasst, Gehör verschaffen. Einen wichtigen Teil daraus erzählt er bei Loss mer schwade: „Wir benötigen beim FC mehr sportliche Kompetenz. Im Vorstand sitzen nur Menschen, die in ihrer Branche gut sind, aber keine sportliche Kompetenz haben. Deswegen frage ich zum Beispiel mich, wer den richtigen Sportleiter aussuchen und einstellen kann.“

Interview von Dieter Prestin schlug hohe Wellen

Das Interview mit der Münchner Zeitung aus der vergangenen Woche hat in Köln hohe Wellen geschlagen. „Ich habe mit so einer wahnsinnigen Resonanz nicht gerechnet. Ich habe pro Tag 200, 300 Nachrichten erhalten“, verrät Prestin.

Buchautor Friedrichs fand die Art und Weise nicht gut. dagegen: „Inhaltlich stimme ich Dieter zu. Aber ich hätte es so nicht in der Öffentlichkeit gemacht. Damit verärgert man eher die Fans“, so der große FC-Anhänger. „Trotzdem ist der FC in der Bringschuld. Was ich extrem vermisse, ist die Gier nach Erfolg. Im Vordergrund muss im mer der Sport stehen und nicht nur die gesellschaftlichen Themen. Die sind auch wichtig, aber wichtiger ist der sportliche Erfolg.“

Friedrichs fragt weiter: „Wer hat wie Peter Fischer bei Eintracht Frankfurt in den vergangenen. 20 Jahren sich ein Vermächtnis beim 1. FC Köln gesetzt? Fischer hat über Jahre die Eintracht nach vorne gebracht.“

Dieter Prestin: „Ich will kein Präsident des 1. FC Köln werden“

„Ich will kein Präsident werden, ich will nicht den Vorstand stürzen. Da kann ich zu wenig Einfluss nehmen. Für mich ist der Präsident Aushängeschild für Medien, Marketing und Sponsoren. Da darf er stark sein. Wenn er dazu noch sportliche Kompetenzen hätte, umso besser“, betont Prestin. „Man muss Visionen haben. Ich will nicht unbedingt einen Posten haben, aber ich will Einfluss nehmen., Der verein hat ein riesiges Potenziale das man ausschöpfen muss.“

Umsetzen möchte er, dass er einen Sportvorstand installiert wird. Dafür muss die Satzung geändert werden. „Man muss außerdem kommunikativer werden, auch was die Horde angeht. Man muss ehemalige Spieler gewinnen, um sie mit einzubinden“, so Prestin. „Das muss nicht nur Prestin sein, sondern auch ganz andere FC-Spieler.“

CAS-Urteil wird den 1. FC Köln über Jahre treffen

Einen Seitenhieb in Richtung sportliche Führung und Vorstand setzte es auch im Bezug auf Jana Cuber Potocnik. Der Spieler von Olympia Ljubljana war der Grund, warum der FC von Sportgerichtshof CAS ein Transferverbot für zwei Perioden aufgebrummt bekam. „Diese Strafe wird den FC noch über viele Jahre treffen“, befürchtet Staffan.

„Was ist teurer als ein Abstieg?“, fragt Prestin. „Man hätte die Kohle im Sommer nutzen müssen, um die Mannschaft zu verstärken. „Das hat damals schon Steffan Baumgart indirekt gefordert. Ich hätte mit Baumgart weitergemacht, zumal er in der Winterpause den Akku wieder hätte aufladen können.“

1. FC Köln konnte Leistungsträger wie Hector und Skhiri nicht kompensieren

Quitmann betont ebenfalls, dass man die Abgänge von Jonas Hector und Ellyes Skhiri nicht kompensieren konnte. „Da fehlen zwei Nikoläuse, die die Mannschaft zuvor getragen haben“, erklärt der Moderator.

Die Wichtigkeit von Hector stellt Friedrichs, der ein Buch über den ehemaligen Nationalspieler geschrieben hat, heraus. „44 Spiele fehlte Jonas dem FC, in den vergangenen sechs Jahren, davon wurden nur sechs gewonnen. In dieser Saison sind es nur drei. Das sagt eine Menge aus. Dass er aufhört, wusste wirklich jeder. Das wollte nur keiner wahrhaben.“

1. FC Köln: Aus war für Steffen Baumgart eine Erlösung

Friedrichs dagegen hält beim Aus von Baumgart dagegen: „Ich mochte Baumgart wirklich, aber ich glaube, dass es am Schluss eine Erlösung für ihn war. Zumal er von sich aus gesagt hat, dass er es nicht mehr schaffen kann. Irgendwann war der verbrannte Effekt für Steffen da.“

In den letzten Bundesligaspielen geht es nur darum, den Abstieg zu verhindern. „Wir müssen alles tun, um den Klassenerhalt zu schaffen. Das Frankfurt-Spiel war ein positiver Anfang, darauf kann man aufbauen. Man muss einen positiven Flow bekommen, mit einer Serie kann es in den nächsten Wochen schon besser aussehen. Es muss sich nun eine Dynamik entwickeln“, hofft Staffan.

Schließlich gibt es in Köln das Motto: Et hätt noch immer jut jejange!

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