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„Schwarzer Donnerstag“: Slowenen erheben Vorwürfe gegen FC!

Foto: Bopp

Köln | Gesprächsbedarf am Geißbockheim.

Der 1.FC Köln hat nach dem Chaostag vom 21.Dezember mit der Demission von Coach Baumgart und der bestätigten Transfersperre am heutigen Freitag Mittag um 12 Uhr ins Geißbockheim zur Pressekonferenz geladen.

Mit dabei: Präsident Dr. Werner Wolf, Sportdirektor Christian Keller und Finanzchef Philipp Türoff.

Wolf bedankte sich anfangs bei Ex-Coach Baumgart und appellierte an den Zusammenhalt im Klub: „Wir müssen schauen wie wir diese Herausforderung gemeinsam gemeistert bekommen. Ich bin zuversichtlich, dass das gelingen wird.“

Dann sprach Keller und erklärte, dass Baumgart es schwer gefallen sei, weiter vorneweg zu gehen: „Wenn nicht die volle Überzeugung da ist, ist es der richtige Zeitpunkt zu sagen: Dann gehen wir die Herausforderung nicht mehr gemeinsam an.“

Türoff sprach von einem „schwarzen Donnerstag“ und sagte zum CAS-Urteil: „Ein sehr hartes Urteil, das wir so nicht erwartet haben. Wir müssen und werden das Urteil so akzeptieren und damit umgehen. Wir haben jetzt eine Transfersperre und wir haben einen festgestellten Schadensersatz an Ljubljana in Höhe von 60 000 Euro“ Und weiter: „Ein schwerer Schlag in unserer Situation.“

Einen Rücktritt schlossen die Verantwortlichen aus. Wolf sprach der Geschäftsführung ausdrücklich das Vertrauen aus.

CAS-Urteil: Das sagt Slowenen-Klub Olimpiya Ljubljana an die Adresse des FC

Auf unsere Nachfrage gab ein ranghoher Vertreter von Olympia Ljubljana indes vorab ein Statement ab. Und das hat es in sich.

Es wurde zeitgleich zur PK auf der Homepage des Klubs mitsamt Dokumenten veröffentlicht.

Igor Barisic, Geschäftsführer des slowenischen Hauptstadt-Klubs und Gegners des FC im Rechtsstreit um Talent Jaka-Cuper Potocnik, der die Transfersperre auslöste, teilt darin mit:

Wir möchten die Öffentlichkeit darüber informieren, das NK Olimpija den Prozess gewonnen hat, der nie geführt werden hätte müssen.
Warum?

Der junge Spieler Potocnik wurde zum Vertragsbruch durch den 1. FC Köln nachweislich angestiftet. Mit einer weißen Weste stehen bis heute die Eltern da und auch sein Berate Goran Sukalo. Nie wurde die Frage gestellt, wie ein Spieler, der bereits einen Profivertrag hat, überhaupt nach Köln kommt? Welche Menschen waren zusätzlich beteiligt und haben den Jungen Potocnik zum Vertragsbruch bewegt?

Als die Geschäftsführung darüber in Kenntnis gesetzt wurde, dass Potocnik wechseln wolle, wurde umgehend Kontakt zum 1. FC Köln aufgenommen, 1 Tag vorm Ende des Transferfenster. Es entstand ein kurzer Schriftwechsel und es kam die fristlose Kündigung von Potocnik. Von ihm und seiner Mutter? unterschrieben. Am nächsten Tag wurde vom 1. FC Köln bekannt gegeben, dass ein großes slowenisches Talent einen Vertrag unterschrieben hat.
NK Olimpija wurde dadurch gezwungen, den Rechtsweg einzuschlagen und juristische Beratung hinzuzuziehen.
Über Beziehungen kam es zum Kontakt zum 1. FC Köln, zum Geschäftsführer Herrn Christian Keller. Der Präsident Adam Delius und der Vizepräsident Herr Dr. Dollinger reisten nach Köln und wurden vom GF Herrn Christian Kellner empfangen. Das Ergebnis aus dem Gespräch war, dass Herr Kellner die Ausbildungsentschädigung angeboten hat. Dieses Angebot beinhaltet einen Betrag der NK Olimpija ohnehin zugestanden hätte. Ferner erklärte er, er hat mit der Verpflichtung nichts zu tun, da diese vor seinem Amtsantritt war und seine Rechtsabteilung kein unkorrektes Verhalten erkennt.
Die Klage vor der FIFA nahm somit seinen Lauf.
Als die Klage durch die FIFA der Geschäftsführung des FC Köln zugestellt wurde, hätte die Geschäftsführung und das Präsidium die Möglichkeit gehabt, nochmals den Kontakt zu NK Olimpija aufzunehmen und eine Einigung herbeizuführen. Denn in der Klageschrift ging es um die Entschädigung für Potocnik und um 2 Transferfenster Strafe, gemäß FIFA Richtlinien.

Dies geschah nicht. Der Versuch über Geschäftsbeziehungen mit dem Präsidenten Herrn Wolf einen Termin zu bekommen, wurde ebenfalls abgelehnt. Herr Wolf teilte mit, dass nicht er, sondern die Geschäftsführung zuständig sei.
Köln setzte zusätzliche Juristen zur Klageerwiderung ein. Die FIFA fällte dann das Urteil und verhängte neben einer Entschädigung für NK Olimpija gegen den 1. FC Köln die Transfersperre von 2 Transferfenstern.
Die Reaktionen aus Köln sind bekannt. Auch im Gedächtnis bleibende Worte von Herrn Christian Keller, „absurdes Urteil…bzw. . die Leute aus dem Balkan“ …
Der 1. FC Köln legte Einspruch gegen das Urteil ein und zog vor den CAS.
Kurz vor dem Termin gab es dann ein Treffen in München am Flughafen, zwischen dem Präsidenten von NK Olimpija und dem Vice Präsidenten Vom 1. FC Köln, Herrn Dr. Carsten Wettig sowie dem Geschäftsführer Herrn Christian Keller. Bei diesem Treffen sollte eine Einigung über die Entschädigung für Pototcnik gefunden werden. Köln bot hierfür schriftlich einen Betrag von insgesamt € 750.000,00 an. Diese Regelung wurde aber von den Anwälten des 1. FC Köln für nicht zielführend bewertet. NK Olimpija sollte zusätzlich bestätigen, dass die fristlose Kündigung von Potocnik gerechtfertigt war. Hierfür legten die Kölner Anwälte eine schriftliche Vereinbarung vor. Diese Vereinbarung musste NK Olimpija natürlich ablehnen. Es wäre eine Täuschung und ein Verdrehen der Tatsachen gewesen. Dies ist hier keine Behauptung, denn der Schriftverkehr wird den Medien zur Verfügung gestellt.
Das mit diesem Wissen die Geschäftsführung und das Präsidium vor die Mitgliederversammlung tritt und verkündet, wir sind sicher das der CAS unseren Anträgen folgt, ist aus dieser Sicht eine Farce.
Die Geschäftsführung des 1. FC Köln hätte ohne Probleme und frühzeitig das Verfahren beenden können, es waren Dr. Carsten Wettig, der zum Zeitpunkt der Verpflichtung im Amt war und Dr. Christian Keller, die Federführend jeden Versuch ablehnten. Leider wurde auch vom Präsidenten kein Einlenken betrieben. Wieweit das gesamte Präsidium eingebunden war entzieht sich unserer Kenntnis.
Mit seiner Entscheidung hat die FIFA aufgezeigt, dass jedes Vergehen extrem hart bestraft wird und der CAS hat dies, mit Recht, bestätigt.
NK Olimpija hat gestern einen großen Sieg nicht nur für sich selbst, sondern für alle kleinen Vereine erzielt! Jeder kleine und große Vereine wurde mit diesem Urteil gewarnt und aufgefordert, sich an die Regeln zu halten.
Für NK Olimpija ist somit das Thema 1. FC Köln abgeschlossen.

Am Nachmittag waren die Dokumente auf der Homepage allerdings nicht mehr zu finden. Barisic auf Nachfrage dazu: „Eine interne Entscheidung.“

Keller nahm zu den Vorwürfen aus Slowenien Stellung und wehrte sich: „Es gab den einen oder anderen Einigungsversuch. Alle Summen waren ein Vielfaches von dem, was jetzt bei rumgekommen ist. Der Vorwurf zur absichtlichen Falschaussage ist absolut absurd. Es gibt auch schriftliche Beweise.“

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