KölnPolitik

Was wird aus dem Weinfest? Ortsbegehung am Mittwoch

Foto: Bopp

Köln | Weinwoche? Eher Keinwoche!

Über 6000 Unterschriften in nur zwei Tagen.

Nach der Bekanntgabe der Absage der traditionellen Weinwoche auf dem Kölner Heumarkt und eines geplanten Umzugs auf den Neumarkt wurde eine Online-Petition gestartet, um den Unmut darüber kundzutun und erfreut sich großer Aufmerksamkeit.

„Daher bitten wir die zuständigen Behörden dringend darum, es weiterhin zu erlauben, dass Weinfeste und andere Festlichkeiten auf unseren geliebten öffentlichen Plätzen stattfinden können. Bitte unterschreiben Sie diese Petition, um Ihre Unterstützung für diese wichtige Sache zu zeigen“, hieß es von Seiten der Initiatoren.

Foto: Bopp

So begründet die Stadt Köln die Heumarkt-Absage für das Kölner Weinfest

Viele Kölnerinnen und Kölner sind empört darüber, dass das Jubiläum zum 50. nicht auf dem Heumarkt steigen kann. Manche einflussreiche Gastronomen der Stadt werfen insbesondere der Stadtdirektorin (Andrea Blome) in öffentlichen Postings Versagen vor und fordern unverblümt mal wieder ihren Rücktritt.

Lag die Heumarkt-Absage an einer Klage von Anwohnern?

„Nein, es gab keine Klage“, stellte eine Sprecherin der Stadt Köln auch auf unsere Nachfrage klar, „die Weinwoche muss aufgrund immissionsschutzrechtlicher Belange verlegt werden. Die Details werden aktuell mit dem Veranstalter abgestimmt. Der geplante neue Zeitraum wäre vom 28. Mai bis 9. Juni 2024 auf dem Neumarkt.“

Doch gab/gibt es die Androhung einer Klage…?

Andrea Blome. Foto: Bopp

Das sind die Standpunkte

Uns liegen Informationen vor, nach denen es der vor Ort betroffenen Bürgergemeinschaft darum geht, dass der Heumarkt insgesamt einer zu großen Belastung ausgesetzt sei.

Lärmgrenzen würden zu oft überschritten. Dies sei weder der sozialen Struktur in der Altstadt noch der Gesundheit ihrer Anwohner zumutbar. Zudem sei der Neumarkt vor 2007 bereits Schauplatz des weinseligen Festes gewesen.

Verfechter des Heumarkts als Standort dagegen sehen das anders, die Politik habe die Veranstaltung zunächst komplett durchgenehmigt, was auch so Anfang des Jahres der Bezirksvertretung samt Rat vorgelegt worden sei. Hinter vorgehaltener Hand heißt es, man verhandle sich wie von Beschwerdeführern erpressbar, um nicht die Fanzone während der Fußball-EM und den Rest an Veranstaltungen zu gefährden.

Am Mittwoch gibt es nach unseren Informationen einen Termin für eine Ortsbegehung an zwei bis drei potenziellen Ausweich-Standorten, darunter nicht nur dem Neumarkt, sondern dem Vernehmen nach auch in Deutz, an denen sich die Veranstalter mit der Stadt treffen, und da wird gesprochen.

Foto: Bopp

Empörung über Alternativstandort Neumarkt und Stadtdirektorin Blome

Den Machern des Fests geht es natürlich primär darum, dass es überhaupt in Köln stattfinden kann. Über den Neumarkt als Alternative herrscht im Vorhinein nicht gerade Begeisterung.

„Es wird immer schlimmer in der Stadt mit dieser Führungsriege. Der Weg zurück zum Neumarkt ist vollkommen unverständlich im Sumpf der Drogen. Was sich allein um den Neumarkt an Dealern, Konsumenten, Verwahrlosten und Beschaffungskriminalität einstellt ist ungeheuerlich. Und dort findet dann möglicherweise ein Ersatzfest zum 50-jährigen Jubiläum des friedlichen Weinfestes von jung und alt statt“, echauffiert sich ein User in den sozialen Netzwerken stellvertretend für viele andere.

Teile gerne diesen Beitrag

WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner