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„Brauch Schnäpse“: Zülp-Clubchefin zum Karnevals-Chaos

Foto: Bopp

Köln | Was wird im Februar los sein?

Köln wird sich dann für eine Woche wieder im Ausnahmezustand befinden, besonders auf dem Gebiet rund um die Zülpicher Straße.

Um es zu entlasten, so der Plan der Stadt Köln- sollen nun kleinere DJ-Flächen und eine Bühne zwischen der Schaeven- und der Schaafenstraße entstehen.

Das Ding-Chefin Claudia Wecker kritisiert BUND

Wie kommt das bei den Anwohnern und Gastronomen an?

Wir haben stellvertretend „Das Ding“-Inhaberin Claudia Wecker nach ihrer Meinung gefragt, da sie die Problematik seit jeher aufmerksam begleitet und direkt von ihr betroffen ist.

„Prinzipiell begrüße ich den Versuch mit einer Bühne zu entlasten. Das sollte man als ersten Schritt ausprobieren“, sagt sie, „Es ist aber klar zu sagen: ein einziges Angebot wird nicht nennenswert etwas ändern. Man muss wirklich größer denken und im ganzen Stadtgebiet den Straßenkarneval gestalten. Etwas skeptisch schaue ich noch auf die organisatorische Umsetzung.

Es hört sich momentan noch nach mehr Abriegelung an. Das ist in meinen Augen nicht der richtige Ansatz, denn eine Entlastung der Zülpicher und des Kwartier Latängs für alle Betroffenen kann nur funktionieren, wenn man die Menschen freier zirkulieren und die Angebote ansteuern lässt.“

Claudia Wecker. Foto: Bopp

Wecker weiter: „Aufgrund meiner momentanen Kenntnislage würde ich sagen: Die Bühne ist eine gute Idee, die allein nicht unbedingt die Situation verbessern wird, aber ein Schritt in die richtige Richtung ist.

Es kommt jetzt maßgeblich auf die organisatorische Umsetzung der Erreichbarkeit an und da muss in die Planung ebenfalls die Erreichbarkeit des restlichen Hohenstaufenrings beachtet werden. Sollte sich durch die Bühne eine noch mehr einschränkende umzäunende Sperrsituation ergeben, wird sich die Lage eher verschlimmern, als verbessern.“

Die Forderung des BUND ist schlichtweg absurd und weit weg von gesundem Menschenverstand

Claudia Wecker

Inzwischen hatte die Bezirksregierung der Beschwerde des Umweltverbandes BUND stattgegeben. Demnach stand die andere Ausweichfläche zur Entlastung der Zülp vor dem Aus – die Uniwiesen im Inneren Grüngürtel.

Entscheidung über Karneval auf den Uniwiesen gefallen

„Sollten der BUND und CO. allerdings damit durchkommen, das Bespielen der Uniwiese zu verhindern, würde ich mich allerdings gegen eine Bühne für 7500 Personen aussprechen“, sagt Wecker, „Die Forderung des BUND ist schlichtweg absurd und weit weg von gesundem Menschenverstand.

Wie stellt sich der BUND denn vor, wir er zig Zehntausende vom Place to be Kwartier Latäng fernhalten möchte und wie denkt man denn, wie die Zülpicher und der Grüngürtel und der sensible Bereich um die  Synagoge von wem geschützt werden kann und soll?

Die Zülp im Februar 2023. Foto: Bopp

Ich bin wirklich entsetzt über diese krude Idee, die vollkommen am Problem vorbei agiert und ich hoffe, die Polizei kann sich hier deutlich mit Gefahrenabwehr positionieren!  Bedauerlich vor allem, wie damit wieder alle weiterführenden Ideen der konstruktiven und modernen Problemlösung torpediert und verzögert werden.

Kölle Alaaf! Ich brauche 3-5 Schnäpse. Anders ist der Wahnsinn kaum noch zu ertragen.“

Wie Kölner Medien am Dienstag Morgen übereinstimmend berichteten, ist indes eine Entscheidung gefallen und Karneval auf den Uniwiesen doch möglich.

Denn der Hauptausschuss hat dem Vorschlag der Stadtverwaltung in seiner Sitzung zugestimmt. Der Einspruch des Naturschutzbeirates fand demnach keine Mehrheit. 

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