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Depeche Mode: War Köln die letzte Station ihrer langen Reise?

Depeche Mode spielten drei Konzerte in der Lanxess-Arena. Foto: Arena

Köln | Auch beim dritten Konzert in der ausverkauften Lanxess-Arena begeisterten Depeche Mode die Fans mit einem grandiosen Performance. Es war der Abschluss der „Momento-Mori-Tour“ und könnte nach 44 Jahren der letzte Auftritt der legendären Band gewesen sein.

Als um 23.04 die letzten Töne von „Personal Jesus“ verklangen, sah man einen erleichterten, aber auch glücklichen Dave Gahan auf der Bühne stehen. Der Sänger genoss noch einmal den frenetischen Jubel seiner Anhänger, umarmte danach seinen Kumpel Martin Gore, ehe sich die ganze Band versammelte.

Umarmungen, Verbeugungen und viele Emotionen waren zu sehen, die man von den Briten eigentlich so nicht kennt. Immer wieder drückten sich Martin Gore, Dave Gahan, Christian Eigner und Peter Gordeno – es war wie ein Ende einer langen Reise, die nun in Köln nach 112 Konzerten endete.

Die Lanxess-Arena war bei allen drei Konzerten von Depeche Mode ausverkauft.

Vor den Zugaben „Just can`t get enough“, „Never let me down again“ und „Personal Jesus“ hatte Gahan sich das Mikrophon geschnappt und emotionale Worte an die Fans gerichtet. Es äußerst seltener Moment bei einem Depeche-Mode-Konzert.

Depeche Mode: Dave Gahan spricht zu den Fans

„Dies war eine besondere Tournee. Wir hatten – offensichtlich – ein paar Herausforderungen am Anfang zu meistern. Wir haben unseren Freund verloren. Martin und ich entschieden, weiterzumachen. Ein Album zu machen, diese Tournee. Und, am wichtigsten: Wir wollen euch danken. Dafür, dass ihr alle die Jahre bei uns wart. Das bedeutet uns wirklich sehr viel. Vielen Dank“, sagte Gahan ergriffen.

Der Tod von Gründungsmitglied Andrew Fletcher vor zwei Jahren hatte Gahan und Gore tief erschüttert, an ihren verstorbenen Freund erinnerten DM am Montagabend den Song „World In My Eyes“. Auf der Leinwand sah ein Bild des einstigen Bandkollegens und am Ende des Songs folgte eine Widmung. Dazu küsste Gahan seine Finger und streckte sie nach! Es war ein letztes Mal, Fletsch die Ehre bei einem Konzert 2024 zu erweisen.

Depeche Mode: Fans erlebten Power und Energie

Zuvor erlebten die 16.000 im Henkelmännchen 135 Minuten Power und Energie. Von Beginn an wirbelte Gahan über die Bühne, legt nach zwei Songs das weiße Jackett ab, geht gelenkig in die Knie, dreht seine Pirouetten und benutzt den Mikroständer als Phallussymbol.

Und ein Hits fehlte es auch nicht, obwohl das Set mit 23 Liedern ähnlich wie an den vergangenen Tages war.  Die Fans freuten sich über „Walking in my shoes“, „Policy of Truth“, „Everything Counts“, „Somebody“, „Black Celebration“, „Stripped“, „Enjoy the Silence“ und sangen lautstark mit.

Es ist möglich, dass es das letzte Mal war, dass Depeche Mode auf den Brettern, die die Welt bedeuten, zu sehen waren. Es wäre schade, denn die Lust an der Musik und die Freude an der Arbeit war den Musikern anzusehen.

Auch für die Fans war das finale Konzert ein bewegender Moment – sie wollten die Band kaum vonb der Bühne gehen lassen und stimmten immer wieder musikalisch ein, so auch für „Just Can’t Get Enough“ in der Zugabe:

Depeche Mode: Letztes Konzert in Köln?

Denn auch sie wussten: Vielleicht ist es das letzte Liveevent ihrer Lieblinge. Womöglich werden sich alle Besucher noch einmal an diesen besonderen und speziellen Abend in Köln zurückerinnern. Falls es doch kein Comeback geben sollte. Und auch die Lanxess-Arena würde in der langen Geschichte der Band seit 1980 mit vielen Höhen und Tiefen einen Meilenstein inne haben.

„Das war magisch. Die Jungs haben auf der Bühne alles gegeben“, freute sich Arena-Chef Stefan Löcher. „Ich bin Fan von Depeche Mode und habe viele Konzerte gesehen. Aber das hat geflasht. Und die Band war angetan von Köln. Besser geht es nicht.“

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