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Geißbockheim oder Marsdorf? FC Köln gibt Entscheidung bekannt

Der 1. FC Köln wird seine Heimat weiterhin am Geißbockheim haben. Foto: Bopp

Köln | Seit Jahren wird darüber gestritten, wo die Heimat des 1. FC Köln in Zukunft sein soll. Wird es einen benötigten Ausbau des Geißbockheims geben oder zieht der Bundesligist nach Marsdorf um?

Die Verantwortlichen haben nun nach einem jahrelangen Hickhack mit der Stadt Köln eine Entscheidung für sich getroffen. Der FC gehört zum Geißbockheim und will im Grüngürtel bleiben.

Am Mittwoch machten die Verantwortlichen ihre Entscheidung mit einem Video auf ihrer Homepage öffentlich. „Die Stadt Köln hat den Wunsch geäußert, das wir nach Marsdorf ziehen. Wir haben das Projekt nach infrastrukturellen, rechtlichen und finanziellen Gesichtspunkten überprüft und sind zu dem Schluss gekommen, am Geißbockheim zu bleiben“; erklärte Werner Wolf (67).

FC-Präsident Werner Wolf verkündete, dass der 1. FC Köln im Geißbockheim bleiben wird. Foto: Eduard Bopp

Der FC-Präsident sagte weiter: „Letztlich scheiterte ein möglicher Umzug an der fehlenden wirtschaftlichen Legitimation. Deshalb werden wir ab sofort wieder den Ausbau am Geißbockheim forcieren. Wir werden alle erforderlichen Maßnahmen selbst tragen und benötigen keine finanzielle aus städtischer Hand.“

1. FC Köln beschäftigte sich mit Projekt in Marsdorf

Geschäftsführer Philipp Türoff (47) gab zu, dass sich der FC mit der Lösung in Marsdorf „entgegen unserer absoluten Überzeugung“ einen Abgang vom Geißbockheim intensiv beschäftigt habe. „Die finanziellen Vorstellungen der Stadt sind für den FC schlicht und einfach wirtschaftlich nicht machbar.“

Das Investitionsvolumen für den kompletten Neubau eines sogenannten FC CAMPUS wurde bei den aktuellen Baupreisen auf mindestens 120 Millionen Euro geschätzt. Die Stadt Köln war nach intensiven Verhandlungen jedoch nicht bereit, dieses Investitionsvolumen zu gleichen Teilen gemeinsam mit dem FC zu tragen.

Werner Wolf: Politik muss nun Farbe bekennen

Dementsprechend stellte Wolf nun klar, dass auch die Stadt auf den Verein zugehen müsse: „Jetzt gilt es, für alle Protagonisten der Stadt Köln Farbe zu bekennen. Es geht um nicht weniger als die Zukunft des FC. Wir brauchen dringend die entsprechenden Genehmigungen der Stadt, um das Geißbockheim weiterentwickeln zu können. Dafür benötigen wir das Baurecht. Wir werden nicht locker lassen und dafür kämpfen.“

Von Seiten des Sportausschusses gab es für die Entscheidung des FC positive Signale: „Endlich. Wir haben den Standort Geißbockheim aus ganz unterschiedlichen Gründen favorisiert und freuen uns nun, dass der FC das auch so sieht“, verkündete Oliver Seeck gegenüber Loss mer schwade.

1. FC Köln: Sportausschuss begrüßt Entscheidung für Geißbockheim

Der Vorsitzende des Sportausschusses weiter: Wir bleiben an der Seite des FC und fordern insbesondere die CDU auf, endlich den Ankündigungen Taten folgen zu lassen. Die politischen Akteure haben schließlich dafür gesorgt, dass es schon jahrelang eine Hängepartie gibt. Die muss nun endlich zugunsten des FC am Geißbockheim beendet werden.“

Beim Polittalk von Loss mer schwade zuletzt in der Torburg hatte sich auch Alexander Mandl, Vorsitzender der Kölner CDU für den Verbleib des Traditionsvereins im Grüngürtel stark gemacht.

Henriette Reker zeigte sich enttäuscht über die Entscheidung: „Natürlich bedauere ich, dass sich der 1. FC Köln nach konstruktiven Gesprächen nun gegen Marsdorf entschieden hat. Es war und ist daher immer mein Ziel, den 1. FC Köln so gut es geht zu unterstützen. Marsdorf bot dafür die größten Chancen“, sagte Kölns Oberbürgermeisterin.

1. FC Köln: OB Reker bedauert die Entscheidung

Sie erklärte: „Für den 1. FC Köln, um sich räumlich weiterzuentwickeln. Für den Breitensport, der eine Bezirkssportanlage im Grüngürtel hinzugewonnen hätte. Für die Kölnerinnen und Kölner, deren Grüngürtel unangetastet bliebe. Die Verwaltung hat sich daher viele Gedanken gemacht, viele verschiedene Modelle geprüft und ist, vor dem Hintergrund des Einsatzes von Steuergeldern, bis an die Grenzen der rechtlichen Möglichkeiten gegangen.“

In den letzten Jahren wurde jedoch von Seiten des FC bereits zehn Millionen Euro investiert, um die Modernisierung des Geißbockheims voranzutreiben.  Dabei wurden bestehende Plätze kernsaniert, eine alte Turnhalle zu einer funktionalen Athletikhalle umgebaut, der Trakt der Bundesligamannschaft modernisiert und Bestandsräume zu einer zeitgemäßen Physiotherapiepraxis für unsere Nachwuchs- und Frauenmannschaften umgestaltet.

1. FC Köln wird Geißbockheim weiter modernisieren

Sportchef Christian Keller (45) weiß, dass eine Vergrößerung des FC-Geländes mit einem neuen Gebäude und zusätzlichen Plätzen alternativlos ist: „Das alles war aber nur ein Anfang und reicht bei weitem noch nicht aus.“

Jetzt sind alle gefordert, die letzten Details zu klären, damit die Zukunft des FC gesichert wird.

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