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Handball-EM: DHB-Team verpasst Sensation und Finale

Andreas Wolff zeigte gegen Dänemark eine tolle Partie, der Torwart konnte die Niederlage der deutschen Mannschaft aber nicht verhindern. Foto: Bopp

Köln | Die große Sensation ist ausgeblieben. Die deutschen Handballer verloren das Halbfinale gegen den Weltmeister Dänemark mit 26:29 (14:12). Nun geht es gegen Schweden um Bronze und die direkte Qualifikation für die Olympischen Spiele im Sommer in Paris.

Schon vor dem Spiel war die Stimmung in der Lanxess-Arena ganz besonders. Die 19.750 Besuchern im ausverkauften Henkelmännchen schunkelten sich auf eine besondere Partie ein und standen von der ersten bis zur letzten Sekunde hinter dem Team von Bundestrainer Alfred Gislason.

Der Isländer musste schon vor dem Anpfiff zwei Nackenschläge hinnehmen, mit Timo Kastening (Virusinfektion) und Kai Häfner (persönliche Gründe) fielen zwei wichtige Stützen aus. Trotzdem spielte der Außenseiter mit viel Herz und Leidenschaft und ärgerte den Favoriten in der ersten Halbzeit. Andreas Wolff zeigte viele spektakuläre Paraden, die Defensive packte gnadenlos zu und in der Offensive traf Renars Uscins.

Handball-EM: Deutschland führte zur Halbzeit gegen Dänemark

So ging Deutschland unter dem frenetischen Jubel der Fans mit einer 14:12-Führung in die Halbzeit. „Das war eine überragende Abwehrleistung. Danach haben wir leider etwas zu viel verworfen. Letztendlich setzt sich die Routine durch“, analysierte Gislason.

Nach dem Wechsel hatten die Dänen mit Emil Nielsen einen bärenstarken Torwart, der das DHB-Team zu oft zur Verzweiflung brachte. Die leichten Tore aus dem ersten Durchgang gab es nicht mehr. So reichten zwölf Tore nach der Pause nicht, um das Über-Team aus Skandinavien zu stürzen.

Lukas Zerbe erzielte einen Treffer gegen Dänemarks Torwart Niklas Landin. Foto: Eduard Bopp

Kreisläufer Simon Hald erzielte beim 16:15 (35.) die erste dänische Führung, kurz darauf lag der Favorit mit zwei Toren vorne. Die Aufgabe fürs DHB-Team, sie wurde noch größer. In der letzten Viertelstunde lagen die Gastgeber beim 19:22 mit drei Toren Rückstand. Danach spielte Dänemark seine ganze Klasse aus und hielt das Gislason-Team auf Abstand. 

„In der zweiten Halbzeit hatten wir nicht mehr den Zugriff in der Abwehr und vorne haben wir einige Bälle verworfen. Trotzdem bin ich sehr stolz auf den Kampf“, erklärte Kapitän Johannes Golla. „Leider war es heute nicht der perfekte Tag, aber das Spiel hat gezeigt, dass wir auf einem guten Weg sind. Wir haben der besten Mannschaft der Welt einen riesigen Kampf geliefert.“

Deutschland spielt am Sonntag bei Handball-EM gegen Schweden um Bronze

Nun soll es zumindest Bronze geben. Am Sonntag ab 15 Uhr wartet der entthronte Schweden im Spiel um Platz drei. „Wir werden noch einmal alles geben, damit wir eine Medaille mit nach Hause nehmen. Die haben wir uns verdient“, gibt Jannik Kohlbacher nun die Marschroute aus,

Im ersten spektakulären Halbfinale hatte sich Frankreich mit 34:30 nach Verlängerung gegen Schweden durchgesetzt. Der große Held beim Olympiasieger war Prandi, der mit einem direkt verwandelten Freiwurf in letzter Sekunde den Ausgleich zum 27:27 besorgte und die Franzosen damit in die Overtime rettete.

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