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Kammerers Haie-Motto: „Einfach, langweilig und erfolgreich spielen“

Maxi Kammerer will mit den Kölner Haien gegen Ingolstadt den zweiten Sieg in der Playoff-Serie landen. Foto: Bopp

Köln | Erster Matchball für die Kölner Haie in den Pre-Playoffs: Nach dem 5:1-Erfolg bei den Ingolstadt Panthern kommt es am Mittwoch (19.30 Uhr, Lanxess-Arena) zum zweiten Duell. Ein weiterer Sieg und der KEC hätte den Sprung ins Viertelfinale geschafft.

Dabei werden die Langzeitverletzten Andreas Thuresson, Mark Olver, Maximilian Glötzl und Hakon Hänelt fehlen, hinter Jason Bast steht noch ein Fragezeichen.

Von zu großer Euphorie will man bei den Haien jedoch nichts wissen. Der Fokus liegt alleine auf dem morgigen Heimspiel, zu dem über 17.000 Besucher erwartet werden. Zu schwankend waren während der Saison die Leistungen der Mannschaft von Uwe Krupp.

Im Interview mit „Loss mer schwade“ spricht Maximilian Kammerer über die Auf und Abs während der Saison, seine Hoffnungen auf die WM und Justin Schütz, der zum DEL-Stürmer des Jahres gewählt wurde.

Am Freitag ein 1:6 gegen Mannheim, zwei Tage später ein 5:1 in Ingolstadt. Haben Sie eine Erklärung für die Schwankungen ihrer Haie?

Kammerer: „Wenn wir Gründe dafür hätten, würden wir sie abstellen. Wir haben natürlich das Spiel analysiert und einige Punkte angesprochen. Es war auch ein Vorteil, dass man so eine Niederlage nicht mit durch die Woche schleppt, sondern zwei Tage später wieder auf das Eis durfte. Vielleicht hatte das Adler-Spiel auch etwas Positives. Alle sind enger zusammengerückt und haben gemerkt, dass man so in den Playoffs nicht auftreten kann. Das war noch einmal ein Warnschuss.“

Wo lagen die spielerischen Unterschiede zwischen Mannheim und Ingolstadt?

Kammerer: „Die zwei Tore haben sicherlich geholfen. Gegen Mannheim haben wir gut begonnen, aber das zweite Tor nicht erzielt. Nach einem Rückstand muss man mehr Risiko eingehen, dann haben wir ärgerliche Strafen genommen sind wir ausgekontert worden. Strafen und Rückstände sind sehr kräftezehrend für Kopf und Körper. Das konnten wir in Ingolstadt umdrehen und uns auf unser System verlassen.“

Ist es der Schlüssel für Erfolg, wenn man sich an das spielerische System hält?

Kammerer: „Natürlich. Bei den Panthern haben wir über 60 Minuten diszipliniert unseren Matchplan umgesetzt. So haben wir die Grundlage gelegt und gemerkt, dass wir erfolgreich sind, wenn sich alle daran halten. Das Motto könnte heißen: Einfach, langweilig und erfolgreich!“

Moritz Müller und Maxi Kammerer wollen mit den Kölner Haien ins Viertelfinale der DEL-Playoffs einziehen. Foto: Bopp

Wie erwarten Sie die Panther am Mittwoch in der Lanxess-Arena?

Kammerer: „Wir wollen mit dem positiven Gefühl nun in das Heimspiel gehen. Ingolstadt wird eine Reaktion zeigen und bis zur letzten Sekunde kämpfen. Sonst ist die Saison für sie beendet. Je länger wir nicht in Rückstand geraten, desto höher wird der Druck auf Ingolstadt liegen. Es wird noch einmal emotionaler und härter zugehen. Darauf sind wir eingestellt.“

Die Panther scheinen den Haien und Ihnen persönlich zu liegen. Fünf Spiele, vier Sieg bei 22:11 Toren sprechen eine deutliche Sprache. Und Sie selbst haben acht Punkte gegen Ingolstadt gemacht.

Kammerer: „Es gibt Vereine, die einem liegen. Mir scheint Ingolstadt zu liegen. Ich hätte nichts dagegen, wenn wir die Serie fortsetzen und am Mittwoch ins Viertelfinale einziehen. Das ist unser Ziel, dafür müssen wir aber alles in die Waagschale werfen.“

Leider fehlt mit Andreas Thuresson ein wichtiger Baustein in ihrer Sturmformation mit Louis-Marc Aubry…

Kammerer: „Leider haben wir als Trio nur sehr wenige Spiele zusammen bestritten. Andy war lange verletzt und fehlt uns natürlich. Im letzten Jahr war er der Topscorer der DEL. Wir haben so häufig in unserer Reihe rotieren müssen. Da braucht man ein wenig Zeit, bis die Chemie stimmt. Aber zum Glück hatten wir eine andere Reihe, die richtig performed hat.“

Stürmer Andreas Thuresson fehlte den Kölner Haien in vielen DEL-Spielen verletzt. Foto: Eduard Bopp

Sie sprechen Alexandre Grenier, Gregor MacLeod und Justin Schütz an. Was macht diese Reihe so besonders?

Kammerer: „Viele Tore und viele Punkte. Sie harmonieren perfekt zusammen. Besonders Justin hat eine Mega-Saison abgeliefert. Vor der Spielzeit haben wir von einem Stürmer gesprochen, der uns sicher helfen kann. Aber so ein Durchstarten mit 30 Toren konnte man nicht erwarten. Ich habe letztens noch zu ihm gesagt, dass es er öfter schießen soll. Da passieren einfach viele gute Dinge. Er ist einfach richtig heiß gelaufen und hat sich den Erfolg dank seiner läuferischen und kämpferischen Qualitäten verdient.“

Wie bewerten Sie ihre persönliche Saison? Mit 20 Toren und 26 Vorlagen waren Sie wieder sehr erfolgreich unterwegs

Kammerer: „Ich habe in der Spielzeit davor sehr viele Punkte gemacht, dementsprechend ist der Druck höher gewesen. Meiner Meinung habe ich die Saison bestätigt. Viel wichtiger für mich ist aber, dass ich als Spieler einen weiteren Schritt nach vorne gemacht habe. Ich habe mich auch defensiv verbessert. Ich will mich nicht selbst loben, aber ich bin ein kompletterer Spieler geworden.

Dann fehlt jetzt nur noch die Nominierung für die Weltmeisterschaft im Mai in Tschechien!

Kammerer: „Jeder Sportler träumt davon, sein Land bei einer Weltmeisterschaft zu vertreten. Ich hoffe deshalb dabei zu sein. Ich kann mich nur mit guten Leistungen bei den Haien empfehlen, entscheiden muss dann der Bundestrainer. Für diese Chance werde ich aber bei den Haien alles geben.“

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