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„Fisch stinkt vom Kopf“: Kölner Wirte kritisieren Hammerich-Rücktritt

Athene Hammerich. Foto: Bopp

Köln | Paukenschlag bei der Stadt Köln.

Immer wieder gab es Kritik. Vor allem erhob der Rechnungshof im September 2023 schwere Vorwürfe, als es um die Bezahlung der privaten Sicherheitsdienste im Kölner Straßenkarneval ging.

Nun hat der am Dienstag Morgen bekanntgegebene Rücktritt von Ordnungsamtsleiterin Athene Hammerich nach nur 15 Monaten im Amt vor allem die Gastro-Szene in Köln in Aufruhr gesetzt.

Ordnungsamtsleiterin Athene Hammerich nach nur 15 Monaten zurückgetreten

„Die Ordnungsamtsleiterin Athene Hammerich verlässt nach knapp über einem Jahr ihre Position,- aus gesundheitlichen Gründen, so heißt es. Was überraschend wirken mag, wundert uns nicht“, heißt es von Seiten der IG Kölner Gastro, die in einer Reaktion auf den Rücktritt Hammerich für ihre Arbeit lobt – und gegen die Stadt Köln austeilt.

Ein Armutszeugnis für die Stadt Köln und ihre Spitze, die jede Chance auf einen positiven Wandel gnadenlos absägt

IG Kölner Gastro über den Hammerich-Rücktritt

„Hammerich war die erste Person in dieser Stellung, die uns im Gespräch offen begegnet ist und Fehler eingeräumt hat, wo sie gemacht wurden und stets die Lösung für die Zukunft anbot und umsetzte“, heißt es, (…) Bereits früh in ihrer Laufbahn als Ordnungsamtsleiterin haben wir uns gefragt, wie weit sie mit diesem authentischen Habitus kommen möge,- denn, und das ist klar, er unterscheidet sich massiv von dem sonst in der Spitze der Verwaltung gelebten.“

Weiter: „In der Presse ist die Rede von einem „zerrüttetem“ Verhältnis zur Stadtdirektorin Blome, die, wie wir aus persönlicher Erinnerung wissen, bereits zu Beginn von Hammerichs Amtszeit Zweifel aussprach, ob sie zu unsicher sei. (…) Hammerich arbeitet seit 35 Jahren für die Stadt Köln und hat uns Hoffnung gemacht für ein modernes und zeitgemäßes Amt und einen guten Umgang mit den Bürger*innen dieser Stadt. 

Foto: Bopp

Ihre Vision von der längt überfälligen Digitalisierung des Ordnungsamtes und ihre Schritte diesbezüglich waren innovativ und es ist für uns mehr als nur überraschend, dass jemand von Hammerichs Klasse zukünftig unter anderem das Aktendepot der Stadt verwalten soll. In dem Ringen um Macht und Verantwortung fragen wir uns, wieviele fähige Menschen nach Dirk Schmaul, Josef Breuer und Athene Hammerich noch gehen müssen, bis auch die Verantwortung für solche Schritte bei der Stadtdirektorin eingefordert wird.“

Sie habe einer Mammutaufgabe gegenüber gestanden. Die Nachricht des Rücktritts sei „ein Armutszeugnis für die Stadt Köln und ihre Spitze, die jede Chance auf einen positiven Wandel gnadenlos absägt“.

Die Bagatelle Südstadt. Foto: Bopp

Die Inhaber der beliebten Bagatelle posteten ebenso eine eigene deftige Stellungnahme:

Köln, du machst uns fertig. Athene Hammerich schmeisst den Job hin, die erste Leitung des Kölner Ordnungsamtes mit Empathie und Fachkenntnis fällt in Ungnade bei Stadtdirektorin Blome und sucht das Weite. Viele werden das nicht wissen, aber für

Köln ist das ein immens trauriger Tag. Das Ordnungsamt bestimmt das Leben der Gastronomie, aber auch vieler anderer Gebiete in Köln, es wäre so wichtig gewesen, diese gute Personalie zu halten. Stattdessen wird Athene Hammerich mal wieder zum Opfer der personellen Politik von Andrea Blome, das ist sehr fürchterlich und schreiend ungerecht.

Es dauert nicht mehr lange, dann sind endgültig alle guten Leute verheizt und verlassen das Schlachtfeld Kölner Verwaltung. Auf dem der Fisch vom Kopf her stinkt. Und zwar gewaltig.

Athene Hammerich, für uns und viele andere Gastronomen und Menschen in Köln waren sie eine ernste Hoffnung. Köln braucht ganz dringend solche starken Frauen mit Herz in den richtigen Positionen.

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