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Bomben und Granaten: Wahner Heide gilt weiter als gefährlich

Das Naherholungsgebiet Wahner Heide. Foto Stadt Köln/Schmitten

Köln | Sie ist als Naherholungsgebiet und Ausflugsziel beliebt, aber bleibt gefährlich: die Wahner Heide. Immer noch können Kampfmittel wie Bomben, Granaten und Munition im Boden des Gebietes nicht ausgeschlossen werden und bilden nach wie vor eine Gefahr für die Bevölkerung.

Spaziergänger*innen dürfen die Wege deshalb weiterhin nicht verlassen. Sie sind durch Hinweisschilder und Holzpfähle mit einer roten Farbmarkierung oder durch rote Markierungen an Bäumen gekennzeichnet.

Stadtrat beschließt „Kampfmittelunfallverhütungsvorordnung Wahner Heide“

Der Rat der Stadt Köln hat in seiner Sitzung die „Kampfmittelunfallverhütungsvorordnung Wahner Heide“ für weitere 20 Jahre beschlossen. Aus Gründen der Gefahrenabwehr insbesondere für das Leben und die Gesundheit der Besucher*innen der Wahner Heide, hatte die Stadt Köln 2004 eine Rechtsgrundlage geschaffen, um ein Betreten der Kampfmittelverdachtsflächen und sonstige gefährliche Betätigungen allgemein zu untersagen.

Diese Verordnung enthielt keine Beschränkung der Geltungsdauer und tritt somit nach 20 Jahren Gültigkeit nun außer Kraft.

Wahner Heide war seit 1817 Übungsschießplatz der Artillerie

Das gesamte Areal der Wahner Heide war seit 1817 Übungsschießplatz der Artillerie. Im Zweiten Weltkrieg wurden Teilbereiche Ziel alliierter Bombenangriffe. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde es von den Belgischen Streitkräften als Truppenübungsplatz genutzt.

Im Februar 2004 wurde die Fläche an die Bundesrepublik Deutschland zurückgegeben. Heute wird es von der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (früher Bundesvermögensamt) als fiskalische Bundesliegenschaft verwaltet.

Die Expert*innen des Kampfmittelbeseitigungsdienstes der Bezirksregierung Düsseldorf hatten im Januar dieses Jahres eine neue Bewertung der Gefahren durch Kampfmittel im Boden der Wahner Heide vorgenommen.

Wahner Heide: Militärische Nutzung sorgt für Gefahr

Sie sind zu dem Ergebnis gekommen, dass aufgrund der langjährigen und vielfältigen militärischen Nutzung des Gebietes nach wie vor eine besondere Gefahr für die Besucher*innen der Wahner Heide besteht. Diese Annahme wird dadurch untermauert, dass anlässlich von Räumungsmaßnahmen im Bereich der Wahner Heide erhebliche Mengen Munition gefunden wurden.

Mit dem Wegekonzept soll der Besucherverkehr in interessante Bereiche gelenkt werden. Außerdem sollen ausreichende Ruhezonen entstehen, in denen sich die Natur weitgehend ungestört entwickeln kann.

Wanderwege sind mit Pflöcken gekennzeichnet

Dazu wird die Benutzung des bestehenden Wegenetzes in bestimmten Bereichen eingeschränkt. Wege, die Sie auch zukünftig zum Wandern und Radfahren benutzen dürfen, sind mit Pflöcken mit rotem „Deckel“ gekennzeichnet.

Die Gesamtlänge der Wander- und Radwege auf Kölner Stadtgebiet beträgt rund 31 Kilometer, außerdem werden Reitwege mit einer Gesamtlänge von etwa 17 Kilometern ausgewiesen. Auch in den Nachbarkreisen sind die Wege und Reitwege entsprechend markiert.

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