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Dr. Auer, was bringt mir der „Dry January“?

Köln | Es ist längst mehr als nur ein Trend. Immer mehr Menschen schwören zum Jahresbeginn auf den „Dry January“.

Heißt übersetzt: Trockener Januar und bedeutet den Start eines Monats mit Alkoholverzicht.

Welche Vorteile, aber auch Risiken birgt die Kampagne?

Wir haben darüber mit unserem Experten Dr. Wolfgang Auer (Steiermark), in der Kölner Gesellschaft bekannt, gesprochen!

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Herr Doktor Auer, was bringt der „Dry January“?

Dr.Auer: Der „Dry January“ ist prinzipiell eine gute Sache; wenn man darüber nachdenkt, ob man einen Monat ohne Alkohol aushält, dann kann man das auch machen.

Was passiert mit dem Körper nach 30 Tagen Abstinenz?

Dr.Auer: Die Körperlichen Veränderungen sind von Person zu Person völlig unterschiedlich und auch vom Grad des Alkoholgebrauchs abhängig. Die typischen Veränderungen gibt es nicht.

Aber auf jeden Fall werden alle Körperfunktionen eher verbessert. Wenn man ohnehin nur wenig und selten Alkohol genießt, wird sich bei „Trockenheit im Glas“ auch nichts verändern.

Was passiert mit der Psyche?

Dr.Auer: Psychisch kann sich schon viel verändern – wenn man dazu neigt, täglich und viel zu trinken, oder auch an Kontrollverlust leidet, wird man sich am Anfang sicherlich nicht wohlfühlen.

Aber wenn der Entzug überstanden ist, dann geht es auch mit der Psyche bergauf. Viele berichten von einem neuen Lebensgefühl. Wichtig wäre aber, diese Effekte auch von Februar bis Dezember mitzunehmen. Also kontrollierteres Trinken.

Ist man Alkoholkrank, wenn man keine 30 Tage durchziehen kann ohne Alkohol? 

Dr.Auer: ⁠Ja, wenn man sich Abstinenz vornimmt und scheitert, sollte man sich Gedanken machen, ob der Alkohol nicht schon die Kontrolle übernommen hat. 

Kann der Dry January auch gefährlich sein?

Dr.Auer: Echte Alkoholkranke, aber auch kompensierte Alkoholiker können schon Probleme bekommen ohne Trinken.

Zittern, Unruhe, Schlaflosigkeit, Reizbarkeit bis zur Aggressivität sind vor allem die ersten Tage Begleiter im Dry January. Dann wäre auch professionelle Hilfe zu empfehlen.

Ein Karnevalist wird eher nicht mit Mineralwasser feiern

Dr. Wolfgang Auer

Ist die Fastenzeit für die Karnevalisten z. B. ratsamer?

Dr.Auer: Natürlich ist die Fastenzeit das gleiche, nur etwas später. Es geht vor allem darum, sich zu beobachten, ob man auf Alkohol leicht verzichten kann. Ob man Genuss-, Gesellschafts- oder Suchttrinker ist.

Ein Karnevalist wird eher nicht mit Mineralwasser feiern. Muss er auch nicht; Die Gefahren der Alkoholabhängigkeit lauern überall. Im Karneval kann man sich auch gut beobachten..

Dr. Wolfgang Auer ist in Österreich medial gefragter Medizin-Experte, Kolumnist sowie Unternehmer (Basenpulver, Retcoff). Der Familienvater lebt in Neumarkt/Steiermark, ist FC-Fan und immer wieder zu Gast in der Domstadt.

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