SportTop

Haie ohne Biss! Fans fordern Krupp-Aus nach Wolfsburg-Packung

Trainer Uwe Krupp kassierte mit den Kölner Haien eine verdiente Niederlage bei den Wolfsburg Grizzlys. Foto: Bopp

Wolfsburg / Köln | Der Traum von der direkten Playoff-Qualifikation ist für die Kölner Haie so gut wie geplatzt. Die Mannschaft von Trainer Uwe Krupp verlor bei den Grizzlys Wolfsburg nach einer enttäuschenden Vorstellung mit 0:5 und muss sich wohl durch die Pre-Playoffs kämpfen, um sich für das DEL-Viertelfinale zu qualifizieren.

Es war ein bitterer Rückschlag für den KEC, der zum zweiten Mal in dieser Spielzeit ohne einen eigenen Treffer bleib. Zuvor setzte es ein 0:1 bei den Adler Mannheim am 30. Dezember. Zudem blieben die Kölner erstmals seit 2018 ohne Punktgewinn in der Autostadt.

„Wir waren einfach nicht bereit. Wolfsburg hat es einfach gehalten und die Konter genutzt. Die Chancen für uns waren da, leider ohne Erfolg“, analysierte Jan-Luca Sennhenn nach der Packung. „Das Spiel muss jetzt ratzfatz aus den Köpfen raus, morgen sollte das schon vergessen sein und dann geht es gegen Ingolstadt weiter.“

Zwei Spieltage vor dem Ende der Hauptrunde haben die Kölner vier Punkte Rückstand auf den Tabellensechsten Schwenningen (4:1 in Mannheim), in der aktuellen Form werden die Haie den Abstand nicht wettmachen können, zumal mit dem Vizemeister Ingolstadt Panthern (Sonntag, 16.30 Uhr) sowie den Adler Mannheim (Freitag, 19.30 Uhr, Lanxess-Arena) noch dicke Brocken warten.

Haie-Fans fordern das Aus von Trainer Uwe Krupp

Die mitgereisten Kölner Fans waren richtig sauer über die Darbietung ihrer Mannschaft und machten Trainer Uwe Krupp dafür verantwortlich. „Uwe raus“, schallte es aus dem Haie-Block in der Wolfsburger Eisarena. Die Anhänger skandierten weiter: „Wir haben die Schnauze voll.“

Dabei war der Kölner Tross am Donnerstag noch mit viel Optimismus in Richtung Norden gereist. „Das wird definitiv ein Spiel mit Playoff-Charakter. Es treffen zwei Teams aufeinander, die in der Tabelle um eine gute Position kämpfen. Von daher erwarte ich ein Spiel, in dem von Anfang an um jeden Zentimeter gekämpft wird und in dem beide Mannschaften alles hereinwerfen werden“, erklärte Alexandre Grenier. „Ich gehe von einer engen Partie aus.“

Jedoch schienen nur die Gastgeber die Wichtigkeit der Partie verinnerlicht zu haben. Wie schon in den letzten Wochen lief die Mannschaft von Kölns Ex-Trainer Mike Stewart richtig heiß. Sieben von neun Partien wurden gewonnen, die Niedersachsen mit dem Sieg über Köln aus den vergangenen vier Spielen die perfekten Ausbeute von zwölf Zählern.

Kölner Haie mussten auf Frederik Sturm

Der KEC dagegen musste den Ausfall von Frederik Storm, der sich beim Derbysieg in Düsseldorf verletzt hatte, verkraften. Zudem fehlten Mark Olver, Maxi Glötzl und Andreas Thuresson. Dafür rückte zumindest Stanislav Dietz wieder in den Kader.

Stanislav Dietz und Andrej Sustr konnten den Kölner Haien nicht die erforderte Stabilität in der Defensive geben. Foto: Bucco

Trotz der Personalsorgen hatten die Gäste die erste Topchance, doch Gregor MacLeod scheiterte freistehend an Grizzly-Torwart Hannibal Weitzmann (2.). Doch danach war die Herrlichkeit der Gäste vorbei. Ein Fehler der Haie sorgte einmal mehr für die Führung des Gegners. Der KEC war im Aufbau zu weit aufgerückt, den Platz nutzten die Wolfsburger zu einen schulmäßigen Konter, den Spencer Mahacek zum 1:0 (4.) abschloss.

Das Krupp-Team versuchte sofort zu antworten, doch immer wieder stand Weitzmann im Weg. Der Schlussmann aus dem Haie-Nachwuchs rettete bei der besten Kölner Möglichkeit gegen den aufgerückten Sennhenn, ansonsten waren die Versuche der Gäste im ersten Abschnitt viel zu unpräzise.

Auch im zweiten Drittel hatten die Domstädter mehrere Versuche auf das Wolfsburger Gehäuse, jedoch waren diese Schüsse viel zu ungefährlich. Es fehlte den Haien einfach der Biss vor dem gegnerischen Tor. Auf der anderen Seite hatten die Grizzlys die besseren Möglichkeiten, waren konsequenter und erfolgreicher.

Kölner Haie kassieren 2:0 nach einem Konter

Als Sennhenn in der Offensivzone einen Fehlpass spielte, wurde der direkt bestraft. Darren Archibald scheiterte im Alleingang zunächst an Tobias Ancicka, den Nachschuss verwertete der Stürmer zum 2:0 (25.). Ex-Hai Julian Chrobot und Jean-Christophe Boundin hatten danach sogar den dritten Treffer auf dem Schläger, das Duo scheiterte aber am Kölner Keeper.

Zwei Minuten vor der Pause war aber Ancicka erneut geschlagen. Wieder profitierten die Hausherren von einem kapitalen Bock der Haie. Nick Bailen vertändelte die Scheibe hinter dem eigenen Kasten gegen Machacek, Wolfsburgs Kapitän bediente Peter Mueller, der problemlos das 3:0 erzielen konnte.

Es war bereits der dritte dicke Patzer von Bailen, der schon gegen Iserlohn und Straubing Gegentore verschuldet hatte. Für den KEC war das 0:3 bereits das 58. Gegentor im zweiten Drittel der laufenden Saison.

Moritz Müller hatte eine einfache Formel, warum es nicht lief. „Wolfsburg spielt Playoff-Eishockey, spielt Mann gegen Mann über das ganze Eis. Wenn man dann läuferisch und in den Zweikämpfen nicht bereits ist, liegt man hinter“, schimpfte der Kapitän über die schwache Leistung seiner Mannschaft.

Kölner Haie erleben Debakel in Wolfsburg

Ein großes Aufbäumen gab es auch in den letzten 20 Minuten nicht mehr. Das lag an der fehlenden Durchschlagskraft und ärgerlichen Fouls, die Wolfsburg Überzahlspiele brachte. Luis Schinko hatte das vierte Tor auf der Rückhand, sein Versuch landete aber am Pfosten. Andy Miele ins verwaiste Kölner Tor holte das 4:0 (59.) nach. Boudin machte das Debakel der Haie zehn Sekunden vor dem Ende perfekt.

Bitter war nicht nur die Pleite, sondern auch der Ausfall von Hakon Hänelt. Der 20-Jährige hatte im zweiten Drittel einen heftigen Check einstecken müssen und musste auf dem Eis behandelt werden. Mit schmerzverzerrtem Gesicht wurde der Angreifer vom Eis geführt und direkt in ein Wolfsburger Krankenhaus gebracht. Eine Diagnose wird erst am Samstag erwartet.

Teile gerne diesen Beitrag

WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner