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Kölner Haie-Legende: Klartext zu Krupp, Müller und Schütz

Udo Kießling. Foto: Bopp

Köln | Die Kölner Haie beim Aufkehren einer Scherben-Saison.

Das bittere Aus in den Pre-Playoffs gegen Ingolstadt blieb bekanntlich nicht ohne Folgen. Mit Klub-Ikone Uwe Krupp und seinem Trainerteam wurde die Zusammenarbeit beendet.

Auch wenn er natürlich nicht im Tagesgeschäft involviert ist, verfolgt Udo Kießling (68) das Geschehen rund um die Lanxess Arena weiterhin.

Die KEC-Legende lebt inzwischen im Süden, doch hat sein Herz für die Haie nie verloren.

Udo Kießling wünscht sich Verbleib von Uwe Krupp und Moritz Müller

„Ich kann aus der Ferne nicht beurteilen, woran es genau gelegen hat“, sagt der sechsmalige deutsche Meister, „Klar ist: für die Fans der Haie ist es einfach bitter, so früh in die Sommerpause zu gehen. Man hat in Köln den höchsten Zuschauerschnitt Europas. Das müsste sich auch auf dem Eis in Leistung widerspiegeln.

Aber was ich gesehen habe, kann ich nur so beurteilen: Ich habe in der Mannschaft kein Leben gespürt. Man muss sich nun, denke ich, auch Leute suchen, die aus dem Umfeld sind und einen anderen Blickwinkel haben. Es gibt zudem genügend fachliche Leute im Klub wie Philipp Walter, die werden sich zusammensetzen.“

Foto: Bopp

Eine Einschätzung, die viele Anhänger teilen. Denn wirklich konstant war die Truppe von Uwe Krupp in dieser Spielzeit nie.

Von Aushängeschild zu Aushängeschild wünscht Kießling ihm aber, dass er vielleicht in anderer Funktion dem Klub erhalten bleiben könne. „Um Spieler zu verpflichten oder als Repräsentant, warum nicht?“

Auch einen Verbleib von Moritz Müller, der nach Anfeindungen im Netz entnervt Abschiedsgedanken per Posting angedeutet hatte, wünscht sich Deutschlands Rekord-Nationalspieler: „Wo soll der Mo denn hin? Der soll beim KEC bleiben. Er ist ein Familienmensch, willst du den jeden Tag nach Iserlohn oder Krefeld fahren lassen? Heute ist die Kritik einfach erbarmungsloser als zu unseren Spielerzeiten früher. Damit muss man leider umgehen können.“

Kießling erklärt: „Als ich noch in Köln spielte, gab es den Stadt-Anzeiger und den Express. Wenn Du da einen Fehlpass gespielt hast und verloren hast, wusstest du, das gibt Pfeffer in den Zeitungen am nächsten Tag. Das war damals viel transparenter.

Heute verstecken sich manche bar jeglichen Fachwissens hinter der Anonymität im Netz und hauen einfach unter der Gürtellinie drauf. Und wenn du dann vorher nie so starken Wind ins Gesicht bekommen hast, erschreckt dich das natürlich.“

Udo Kießling (l.) beim Loss mer Schwade-Talk 2018. Foto: Bopp

Dass DEL-Torkönig Justin Schütz öffentlich von der NHL spricht, kommentiert Kießling vielsagend so: „Es geht auch darum, sich in den entscheidenden Spielen zu zeigen.“

Statt Köln muss Kießling jetzt anderen Teams auf dem Weg ins Finale zuschauen. „Meine Lieblingsmannschaft ist Bremerhaven, wie die spielen“, verrät er, „auch als zusammengewürfelter Haufen zelebrieren sie hochklassigen Hockey. Oder Schwenningen, Straubing, da hast du ein Herz drin, die freuen sich einfach drauf aufs Eis zu gehen.“

Anders als der KEC in dieser Spielzeit…

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